Salzarm würzen

Salzarm würzen
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Ganz ohne Salz schmecken viele Speisen fade und lasch. Und wie aus meinem Tipp "Salz - das weiße Gold - wie viel Salz ist gesund?" zu entnehmen, auch ungesund. Zu viel Salz ebenso.

Wer es versteht, eine günstige Kombination einiger Zutaten zu finden oder Gerichte durch würzende Zutaten abzurunden bzw. die Zubereitung so zu steuern, dass sich reichlich Geschmacksstoffe bilden, kann auf einen beachtlichen Anteil an Speisesalz verzichten.

Beispiele & Tipps

Bei der Möhre-Sellerie-Apfel-Rohkost mischt sich z. B. die Süße der Möhre mit der herben Würze des Selleries und der milden Säure des Apfels. Gehackte Petersilie, Dill oder Schnittlauch und etwas Salatöl, Mayonnaise oder saure Sahne runden diesen Salat harmonisch ab.

Für Suppen ist in Butter oder Margarine, angedünstetes geraspeltes Wurzelgemüse und Porree (Lauch) in Kombination mit Petersilie und Bohnenkraut „salzsenkend“. Ohne Andünsten wird der Würzeffekt jedoch nicht erzielt.

Braune Soßen erhalten durch grob gewürfelte Zwiebel, Möhre, Sellerie, Brotrinde, etwas Speckschwarte, Tomate, Lorbeer und zerdrückte Pfefferkörner eine Grundwürze, die je nach Beliebtheit noch mit Wacholderbeeren, etwas Rotwein, Paprika, Peperoni oder Curry variiert werden kann.

Curry wird des Weiteren noch gern mit Apfel als Würze kombiniert.

Sauerbraten lässt sich mit Marmelade oder Kompottsaft von Pflaumen geschmacklich abrunden und Pfeffersoße erhält mit einem Spritzer Himbeergeist den letzten Pfiff.

Große Bedeutung besitzen zum salzarmen Würzen die frischen oder getrockneten heimischen Würzmittel wie Dill, Petersilie, Schnittlauch, Gartenkresse, Sellerielaub, Borretsch, Liebstöckl, Rosmarin, Salbei und Majoran, Bohnenkraut, Kümmel, Dillsaat, Thymian, Basilikum, Koriander, Senfkörner und Wacholderbeeren.

Außerdem: Gute Zutaten sind von Natur aus geschmacksintensiv. Sie müssen nicht mit Salz aufgepeppt werden. Verarbeitete Lebensmittel, wie Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe, enthalten sehr viel Salz, um den faden Geschmack der Grundzutaten zu übertünchen. Vorsicht auch beim Einsatz von Fertigwürzmischungen - diese enthalten oft einen sehr hohen Salzanteil.

Weil man oft nicht einschätzen und herausschmecken kann, wie viel Salz ein Lebensmittel enthält, hier ein paar Beispiele in Bildern für „Salzbomben“, zusammengestellt von einer Ernährungsexpertin der „Apotheken Umschau“.

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3 Kommentare

Man sollte bei verarbeiteten Lebensmitteln immer auf den Salzgehalt achten. Wie viel das im Einzelfall pro 100 g, pro Portion und gemessen mit dem Tagesbedarf ist, steht auf der Packung.
Da lohnt sich auch mal ein Vergleich der Lebensmittel verschiedener Anbieter.

NB an die Redaktion: Das Titelbild soll ja wohl ein Negativ-Beispiel für salzarmes Würzen sein. Das erschließt sich aber erst, wenn man den ganzen Tipp gelesen UND auf das Foto getippt hat. Bis dahin habe ich gerätselt, welches positive Beispiel das Foto erläutern soll. Ein "Möhre-Sellerie-Apfel-Rohkost"-Bild wäre da passender.
Normalerweise ist doch der Natriumgehalt angegeben, nicht der Salzgehalt, oder? Das macht es immer etwas schwieriger, da man umrechnen muss.

Unabhängig davon: Salz ist meiner Erfahrung nach auch Gewohnheit. Man kann sich Salz abgewöhnen und schmeckt dann die anderen Aromen intensiver.
@Bernhard: ich habe jetzt gerade noch mal geschaut. Es wird tatsächlich der Salzgehalt angegeben. Ich hatte mich noch gewundert, weil ich Toastbrot jetzt nicht so als die "Salzbombe" eingeschätzt hätte, aber tatsächlich: eine Scheibe Toastbrot deckt schon 7 Prozent des Tagesbedarfs an Salz. Noch schlimmer ist es bei passierten Tomaten im Tetrapack. Da decken 100 g schon 10 Prozent des Tagesbedarfs an Salz aber gerade man 2 Prozent des Kalorienbedarfs.
Wer auf salzarme Ernährung achten will oder soll, kann sich daran orientieren: überall, wo der Anteil an Salz den Anteil an Kalorien gerechnet auf den Tagesbedarf übersteigt, ist große Vorsicht geboten. So etwas sollte man als Gewürz einstufen.
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