Können Süßigkeiten überhaupt gesund sein? Zucker ist Zucker, egal ob Kristallzucker, Fruchtzucker, Malzzucker oder Traubenzucker. Schlecht für die Zähne und für die Figur. Aber gerade Kinder (und nicht nur die!) lieben Süßes. Schön, wenn man seine Kinder, wie Ernährungs- und Erziehungsberatung empfehlen, auf Obst einstellen kann. Aber spätestens beim ersten Kindergeburtstag ist Schluss mit der Banane als Schokoladenersatz. Aber man hat immer die Möglichkeit, Naschwerk selbst zu produzieren und dabei Herrscher über deren Zuckergehalt zu sein.
1. Trockenfrüchte
Ein leckerer Snack für den Süßhunger sind Trockenfrüchte wie Rosinen, Apfelringe, Aprikosen. Die haben ebenso viel Vitamine und Mineralstoffe wie das frische Obst und enthalten viele Ballaststoffe. Trotz dieser gesunden Attitüde sind Trockenfrüchte Naschzeug, der Zuckeranteil ist logischerweise viel höher als im frischen Zustand – deshalb schmecken sie auch so lecker!
Apfelringe kann man einfach selbst machen: Aus dem ganzen Apfel das Kerngehäuse entfernen (wer nicht auf Ringe Wert legt, kann den Apfel dazu auch halbieren), ob man dann schält oder nicht, ist Geschmackssache. Anschließend den Apfel mit einem Gurkenhobel in ganz feine Scheiben hobeln, in einem Dörrautomaten oder einfach im leicht geöffneten Backofen bei 100 Grad 2 Stunden trocknen. Da die meisten modernen Backöfen allerdings nicht heizen, wenn die Türe offen steht, Türe einfach alle 10 oder 15 Minuten öffnen, um die Feuchtigkeit raus zu lassen.
2. Popcorn
Selbst gemachtes Popcorn (den Popcorn-Mais gibt es in gut sortierten Supermärkten) ist die gesündere Alternative beispielsweise zu Kartoffelchips – bedeutend weniger Fett und viel weniger Kalorien. Einfach 4 Esslöffel Sonnenblumenöl in einer Pfanne (am besten mit Glasdeckel) heiß machen. 4 Esslöffel Popcornmais und auf Wunsch etwas Zucker (muss aber nicht) dazu und den Deckel drauf. Nicht zu viel Mais nehmen, der Pfannenboden sollte maximal knapp bedeckt sein. Den Herd auch nicht zu hoch schalten, sonst brennt es an. Lieber etwas Geduld investieren. Irgendwann ploppt es auf jeden Fall! Deckel erst runter, wenn es aufgehört hat. Dann nach Belieben würzen – mit Zucker, Salz oder nix!
3. Müsliriegel oder –kekse ohne Zucker
Müsliriegel sind Energiebomben, vor allem, wenn man sie mit der vollen Zuckerladung im Geschäft kauft – nicht umsonst werden sie bei den Süßigkeiten plaziert. Eine Alternative sind zuckerfreie Produkte. Oder man macht sie selbst, dann kann man auch die Schnittgröße bestimmen. Beispielsweise, indem man je 250 g grobe und feine Haferflocken in 100 g Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anröstet, bis sie zart braun sind. Dann mit 400 g Honig karamellisieren. Unter diese Masse je 100 g grob gehackte Nüsse, Sonnenblumenkerne, Sesam, Rosinen und noch ein wenig Zitronensaft geben. Alles auf Backpapier ausbreiten, etwas zusammenpressen und bei 150° 10 bis 20 Minuten trocknen, kurz auskühlen lassen und in die gewünschte Größe schneiden. Die Müsliriegel/-schnitten/-würfel müssen nun noch über Nacht auf einem Gitter auskühlen.
4. Marzipan
Wer Marzipan selbst herstellt, kann bestimmen, wie viel Zucker in der Masse ist. Es ist ein wenig mühsam, aber eigentlich ganz einfach:
- 300 g gemahlene Mandeln
- 150g Puderzucker
- 2-3 EL Rosenwasser
Alles sorgfältig miteinander verkneten. Dann kann man zum Beispiel Marzipankartoffeln herstellen, indem man Kugeln formt und diese in Kakao wälzt. Marzipan kann man auch mit Lebensmittelfarbe wunderbar einfärben und alles Mögliche daraus gestalten. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
5. Fruchtschnitten
Süßigkeiten auf der Basis von Obst sind zwar immer noch Süßigkeiten, allerdings hat man dafür noch Vitamine dabei.
125 g getrocknete, ungeschwefelte Aprikosen kleinschneiden und mit 125 g Rosinen in etwas Orangensaft einweichen lassen. Die Masse pürieren, 80 g Haselnüsse, 100 g Haferflocken und je 3 Esslöffel Honig und Mandelmus dazugeben. Mit je einem Teelöffel Zimt und Kakao würzen. Die Masse zwischen zwei Oblaten streichen und trocknen lassen. Klein schneiden.
6. Gummibärchen
In 250 ml nicht zu heißem Wasser 6 Blatt Gelatine und ein Päckchen Götterspeise auflösen. Auf Wunsch noch Stevia dazu. Die Masse in Eiswürfelbehälter aus Silikon geben und über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen.
7. Latwerge
Klingt komisch, ist aber so: Unter Latwerge verstehen wir heute nur noch stark eingekochtes Pflaumenmus, früher wurde diese Köstlichkeit aber aus den verschiedensten Obstsorten hergestellt. Wesentlich ist das langsame und lange Einkochen bei niedrigen Temperaturen, bis ein dickes Mus entsteht, das man auf ein Blech streicht und im Backofen bei 50° fest werden lässt. Die Konsistenz sollte der von Gummibärchen gleichen. Den Zuckeranteil kann man dabei variieren – je weniger Zucker man allerdings nimmt, desto kürzer ist die Haltbarkeit.
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Backpapier
Temperatur: Umluft: 50°- 60° C (mit einem Backofenthermometer überprüfen, die Temperatur sollte nicht höher sein)
Trockenzeit: etwa 6-8 Stunden
Quelle: Monis Küchentipps
Ich habe gerade 2 Bleche Apfelringe in den Backofen geschoben. Danke für den Denkanstoß! :)
Mein Fazit: Lieber insgesamt weniger, aber dafür mit Original Zucker.
Deine Latwerge erinnern mich stark an das Quittenbrot, das ich sehr oft mache - äußerst lecker!
rhytm is a dancer
Das hört sich total lecker an, macht man das genau so wie "normales" Marzipan, nur mit Walnüssen statt Mandeln?
radfahrende Mutti
Ich nehme lieber gekochte Karotten als Grundstock für Süßigkeiten und habe auch bei Kindern schon großen Erfolg damit:
https://www.frag-mutti.de/marzipankarotten-marzipankartoffeln-a48570/
https://www.frag-mutti.de/orange-mandel-kokos-praline-a48451/
Wenn dann nur noch 10 Prozent der Masse tatsächlich Zucker ist, dann nehme ich einfach den normalen Haushaltszucker. Den vertrage ich am besten.
Das sollte auch mit anderem Obst funktionieren, ausprobiert habe ich es allerdings noch nicht.
Übrigens: warum empfehlt Ihr Gelatine? Agar-Agar sollte doch genauso gut funktionieren, vielleicht sogar Speisestärke.