Hausmittelchen aus Omas Apotheke

Alte Hausmittel gegen gesundheitliche Beschwerden
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Die Nase tropft, im Hals sitzt eine Kreissäge oder der Insektenstich juckt zum wahnsinnig werden – hilft da nur der Weg in die Apotheke oder zum Arzt? Es gibt zahlreiche Hausmittel, die Beschwerden lindern und deren Wirksamkeit teilweise sogar wissenschaftlich bewiesen sind. Aber aufgepasst: Mit der Gesundheit ist nicht zu spaßen. Hausmittel sind gut, wenn die Erkältung im Anflug ist oder der Stich sich „normal“ verhält, also nach ein zwei Tagen wieder weg ist. Bei längeren und heftigeren Reaktionen und Symptomen sollte man unbedingt den Arzt aufsuchen.

1. Die gemeine Erkältung

Allein der Gedanke verursacht Gänsehaut: dicker Kopf, dicke Nase, mieses Allgemeingefühl. Eine Erkältung ist etwas Widerliches. Man ist nicht richtig krank, aber auch bei weitem nicht gesund. Gaaaanz wichtig: die Unterscheidung zwischen einer Erkältung, also einem grippalen Infekt, und einer Grippe, also Influenza. Beide werden von Viren verursacht, Antibiotika helfen also nicht gegen die eigentliche Erkrankung. Da der geschwächte Körper aber anfällig ist, fühlen sich auch Bakterien wohl und können Halsentzündungen, Husten, Mittelohrentzündungen auslösen. Bei einer richtigen Grippe hat man meist recht schnell hohes Fieber und ist richtig, richtig krank. Da hilft nur Ruhe und der Gang zum Arzt, vor allem, um bakterielle Sekundärinfektionen zu behandeln. Bei einer Erkältung, dem fiesen Schnupfen, sagt der Volksmund: „Drei Tage kommt er, drei Tage bleibt er, drei Tage geht er“. Stimmt, aber dass diese neun Tage so glimpflich ablaufen wie möglich, gibt es Omas Hausmittel:

Hühnersuppe: Kein Witz. Forscher der Universität in Nebraska haben herausgefunden, dass beim Verzehr von Hühnersuppe gewisse weiße Blutkörperchen, die für Entzündungsprozesse verantwortlich sind, behindert werden. Außerdem hilft allein schon die heiße Suppe, die Viren zu bekämpfen, der Dampf befeuchtet die Schleimhäute. In die Forscher-Hühnersuppe gehören, neben dem Huhn, Zwiebeln, Kartoffeln, Sellerie, Karotten und Petersilie. Wer die entzündungshemmende Wirkung verstärken will, kocht noch frischen Ingwer mit.

Meerrettich: ist eine Art natürliches Antibiotikum und wirkt außerdem stark schleimlösend. Zwei Esslöffel voll frisch geriebenem Meerrettich (Konserven aus dem Glas helfen nicht!) mit ein wenig  Zwiebelsaft und einem Esslöffel Honig vermischen und alle 2 bis 3 Stunden einen Esslöffel davon einnehmen.

Salzwassernasenspülung: tut den Schleimhäuten gut. Morgens und abends Salzwasser aus der hohlen Hand in die Nase ziehen und durch den Mund wieder ausspucken.

2. Gut, aber lästig: Fieber

Fieber ist an sich keine Krankheit, sondern die Reaktion des Körpers auf Erreger. Der Körper fährt die Betriebstemperatur hoch, damit die Immunabwehr schneller und heftiger arbeiten kann. Fieber senken sollte man daher nur, wenn das Fieber an die 40 Grad-Marke kommt und heftige Beschwerden auslöst. Dann sollte man auch unbedingt einen Arzt konsultieren. Auf keinen Fall sollte man schon reagieren, wenn man merkt, dass das Fieber kommt, man friert, der Kopf heiß und der Körper kalt ist.

Wadenwickel: Wadenwickel werden nur angelegt, wenn der ganze Körper warm ist. Sind die Füße eiskalt, Finger weg! Das Ziel ist, die Hitze vom Kopf weg umzuleiten. Dazu braucht man pro Bein drei Tücher: ein Innentuch, am besten aus Leinen (ein Gläserhandtuch ist perfekt), ein Zwischentuch aus Baumwolle (z.B. ein dickeres Küchenhandtuch) und ein Frotteehandtuch für außen. Nun das Innentuch in kühles bis handwarmes Wasser legen. Achtung bei Kindern: Je kleiner das Kind, desto handwarmer das Wasser! Bei Babys keine Wadenwickel machen, sondern zum Kinderarzt gehen.

Leicht auswringen, das Tuch darf nicht zu trocken sein. Dann vom Fußgelenk bis zur Kniekehle um das Bein wickeln. Zwischentuch drumherum, dann das Außentuch. Leicht zudecken. Die Tücher abnehmen, bevor sie trocken sind. Die Wadenwickel mindestens dreimal anlegen. Und regelmäßig Fieber messen.

Schwarzer Holunder, Lindenblüten, Petersilie: Haben alle fiebersenkende Wirkung. Der Holunder kann als Saft getrunken werden, Lindenblüten und Petersilie als Tee.

3. Halsschmerzen

Halsweh ist doof, die Mittel dagegen auch: Wickel und Gurgeln

Quarkwickel: Lauwarmen Quark fingerdick auf ein Tuch streichen und dieses mit der Quarkseite an den Hals legen. Ein zweites Tuch darüber wickeln und über Nacht dranlassen.

Schmalzwickel: Schweineschmalz in einer erhitzen und mit dem flüssigen Schmalz ein Tuch tränken. So heiß wie möglich auf den Hals, Tuch und Wollschal drumherum und über Nacht dranlassen.

Gurgeln mit Salbeitee: Salbei hat entzündungshemmende Wirkung. Mehrmals am Tag damit gurgeln.

Ingwerwasser: frischen Ingwer mit kochendem Wasser aufgießen und so heiß wie möglich trinken. Wer will, kann mit Honig (hat auch entzündungshemmende Wirkung) süßen.

4. Husten

Räusper, räusper… machen wir Hustensaft.

Schwarzer Rettich:  Halbieren und aushöhlen. In beide Hälften Honig oder Kandiszucker füllen und 12 Stunden stehen lassen. Den entstehenden Saft im Kühlschrank aufbewahren und jeden Tag vor den Mahlzeiten einen Esslöffel nehmen.

Zwiebel: eine Zwiebel sehr fein hacken, gut mit  Zucker bestreuen und eine Stunde stehen lassen. Von dem Saft immer nur einen Teelöffel einnehmen. Wirkt schleimlösend und stärkt das Immunsystem.

Bei Husten hilft auch Thymiantee. Und wenn sich eine Bronchitits entwickelt, erzielt man mit einem Brustwickel gute Ergebnisse. Dazu den gesamten Oberkörper in ein nasses, kaltes Leinentuch wickeln, Frotteehandtuch und warme Wolldecke darüber. Alternativ frisch gekochte Kartoffeln zerdrücken und möglichst heiß in einem Tuch und über Nacht auf den Brustkorb legen. Heiße Kartoffeln sollen auch gegen Ohrenweh helfen, ebenso wie Zwiebel, die zwar nicht heiß, aber zerrieben sein müssen.

5. Erste Hilfe gegen Insektenstiche

Die gute alte Zwiebel: halbieren, Schnittfläche einschneiden und Saft herausdrücken, dann direkt auf den Stich. Das desinfiziert, kühlt und beruhigt. Mit einer Zitrone funktioniert es auch. Wenn es heftig juckt, soll Wegerich helfen. Einige Blätter zerkauen und den Brei auf den Stich pampen. Apfelessig ist ebenfalls gut. Und wenn nichts davon zur Hand ist: Spucken Sie drauf. Das kühlt und senkt dadurch den Juckreiz. Kaltes Wasser oder ein Kühlakku haben den gleichen Effekt.

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