Self-Care mit Ina: Arnica - Wirkung, Anwendung und Tinkturen

Arnica - Wirkung, Anwendung und Tinkturen
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Schürfwunden, Entzündungen, Unfälle, Verspannungen, Zahnprobleme, Schock – gegen die riesige Palette der Alltagsverletzungen ist ein Kraut gewachsen: Arnica! Besonders schön daran ist, dass du diese Pflanze leicht selbst ziehen und daraus wirkungsvolle Hilfsmittel für deine Hausapotheke herstellen kannst.

Arnica: Wirkung und Anwendung – Tinkturen selber machen

Ina„Engelskraut“ wird die Arnica-Pflanze im Volksmund nicht umsonst genannt. So manch eine:r hat bei der Hilfe durch Arnica schon an himmlische Mächte geglaubt. Dabei sieht die krautige Pflanze mit den gelben Blüten, die an eine Mischung aus Löwenzahn und Margeriten erinnern, nicht besonders spektakulär aus. Doch wie so häufig trügt der Schein.

Arnica ist eine der bekanntesten Heil- und Giftpflanzen, die vor allem äußerlich eingesetzt wird. Eingenommen wird Arnica in der Homöopathie in Form von Arnica D6. Diese Globuli kommen häufig bei Kindern zum Einsatz: bei Stürzen, kleineren Unfällen, Erschrecken oder Zahnen. Denn die Arnica-Wirkung zielt auf Beruhigung und mildert das Schmerzempfinden. Erwachsene greifen häufig auch auf hohe Dosierungen wie Arnica C30 oder Arnica C200 zurück – um sich von Operationen zu erholen sowie um Entzündungen oder Gelenkprobleme in den Griff zu bekommen.

Zucht und Vorkommen

Ich möchte euch heute jedoch besonders die Arnica-Pflanze ans Herz legen. Ihre Samen kannst du in der Küche genauso wie auf dem Balkon oder im Garten ziehen – am besten von Mai bis August. Das Ergebnis sind 20 bis 60 Zentimeter hohe Pflanzen mit dottergelben Blüten, die wir für unsere Anwendungen benötigen.

Die Arnica-Pflanze wächst am besten in der vollen Sonne. Besonders gut gedeiht sie auf einem nährstoffarmen, feuchten Boden. Allerdings mag sie keine Staunässe.

In freier Natur wächst Arnica vor allem auf nährstoffarmem Boden in den Bergen, zwischen den Pyrenäen und Schweden. Leider ist sie vom Aussterben bedroht und steht deshalb unter Naturschutz. Das Pflücken der leuchtend gelben Blüten der Arnica montana – so der botanische Name – ist in der Natur verboten. Doch mit deinem eigenen Anbau erhältst du schnell eine schöne Ernte.

Ob frische Blüten oder bereits getrocknet: Mit nur wenigen Zutaten kannst du aus ihnen eine wirksame Tinktur herstellen.

Wirkung und Einsatzgebiete

Der Korbblütler Arnica ist ein echtes Überraschungspaket. Denn Arnica enthält eine Vielzahl von Stoffen, die unsere Heilung unterstützt und vorantreibt.

  • Als Entzündungshemmer hilft uns Arncia zum Beispiel mit dem hochgiftigen Helenalin und Cumarinen. Mit ihrer Hilfe wirkt Arnica als Salbe oder Tinktur positiv bei Infektionen und rheumatischen Erkrankungen.
  • Stumpfe Verletzungen, Prellungen und Blutergüsse bekommst du mit Arnica ebenso in den Griff, wie Verspannungen und Muskelkater, Knorpel-, Muskel- und Gelenkprobleme.
  • Auch bei Zahnbeschwerden – ob bei Entzündungen im Mund oder nach einer Operation – lindert ein Arnica-Umschlag die Beschwerden und beschleunigt die Heilung.
  • Hautprobleme aller Art, wie Ekzeme und offene Wunden, bekommen wir mit Arnica ebenfalls in den Griff. Das gilt sogar für Sonnenbrand, leichte Verbrennungen und Erfrierungen.
  • Beruhigende Wirkung haben Arnica-Umschläge nicht nur auf unsere Haut. Stress, Schock- oder Angstzustände linderst du mit der Kombination aus Globuli und Arnica-Umschlägen.

Äußerliche Anwendung – Arnica-Tinktur selber zubereiten

Arnica-Tinkturen für Umschläge kannst du schnell und einfach selbst zubereiten. Damit erhältst du ein naturreines Heilmittel ohne störende Zusätze, das dir über Jahre gute Dienste leistet.

Zutaten

  • 10 g frische Arnica-Blüten
  • 100 ml Alkohol (40%)
  • 1-L-Gefäß

Zubereitung

  1. Lege die Blüten in ein Gefäß.
  2. Übergieße sie mit dem Alkohol.
  3. Stelle das Gefäß 14 Tage lang an einen dunklen, kühlen Ort.
  4. Schüttle die Mischung jeden Tag zweimal gut durch. Dadurch setzt du die Inhaltsstoffe frei.
  5. Filtere die Flüssigkeit in saubere, dunkle Glasflaschen ab.

Ansetzen, zwei Wochen durchrütteln und fertig! Deine Arnica-Tinktur hilft gegen die unterschiedlichsten Probleme und Schmerzen.

Die Tinktur ist rund ein Jahr lang haltbar.

Ob bei Zahnschmerzen, Stress oder Verbrennungen – dein erster Gang im Notfall führt dich dank der Tinktur zu deiner Hausapotheke. Träufle und befeuchte damit ein Baumwolltuch und fertige dir damit eine wohltuende Kompresse an, bei der die volle Naturheilkraft zum Einsatz kommt.

Wie bereits beschrieben, handelt es sich bei Arnica um eine Giftpflanze. Du solltest die Tinktur deshalb nicht trinken. Allerdings kannst du bei Zahn- oder Zahnfleischproblemen 10 Tropfen in ein Glas Wasser geben und damit gurgeln. Wichtig ist nur, dass du die Tinktur hinterher vollständig ausspuckst.

Bist du Allergiker:in? Dann verzichte bitte auf die Anwendung von Arnica und andere Korbblütler. Auch Schwangere und Stillende sollten die „Engelsmedizin“ außen vor lassen. Wie bei jeder Arznei gilt: Die Dosis macht das Gift – und viel hilft eben leider nicht viel. Doch als Helfer in der Not ist Arnica in deiner Hausapotheke eine sehr gute Wahl.

Ein Moment, nur für dich

Das Telefon klingelt in der Endlosschleife, ein Meeting jagt das nächste und die Wäsche stapelt sich. Nimm dir auch im schlimmsten Stress einfach fünf Minuten Zeit und setze dich mit zwei, drei Arnica-Blüten und deiner Tinktur aufs Sofa. Träufle zwei Tropfen davon auf jede Schläfe und massiere sie kurz ein. Zerreibe anschließend mit geschlossenen Augen die duftenden Blüten unter deiner Nase. Atme tief durch und entspanne deine Kiefer. Anschließend lassen sich Wäscheberge und Kollegenfragen wieder deutlich leichter handhaben.

Deine

Ina

Es sind die kleinen, lichten Inseln, die uns den Alltag versüßen. Zum Glück hat Ina bei Frag Mutti jede Menge Rezepte für kleine Wohlfühl-Momente, die sie jeden zweiten Donnerstag bei „Self Care mit Ina“ mit uns teilt.

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