Aus duftenden Blüten kann man herrlichen Sirup herstellen. Das fängt mit den Schlehenblüten an, geht dann mit den Blüten der Traubenkirsche, des Holunderstrauchs, Gartenflieder, Robinie und Linde weiter bis zur Sommerwiese. Da pflücke ich Waldmeister, Löwenzahn, Wegerichblüten (Breitblattwegerich), Baldrianblüten und jetzt im Juli vor allem das aromatische Mädesüß und Lavendel. Ich habe auch schon Duftgeranien so verarbeitet und natürlich Rosen!
Die Blütenrispen möglichst morgens und an einem trockenen Tag sammeln, dann durch Schütteln von Ungeziefer befreien und sie in ein hohes durchsichtiges Glas (Gurkengläser sind perfekt) schichten und mit feinem Zucker bestreuen.
Bei Löwenzahnblüten, die sehr dick sind, lege ich einen Schicht Blüten auf den Glasboden, die bedecke ich mit einer gleichdicken Schicht Zucker, dann wieder Blüten, dann wieder Zucker, mit dem auch abgeschlossen wird.
Mädesüß stelle ich, Blüte nach unten, ins Glas und fülle mit Zucker auf.
Wichtig ist, dass die Blüten komplett mit dem Zucker dick bedeckt sind. 1,5 bis 2 kg Zucker auf ein Gurkenglas Blüten passt. Glas verschließen.
Dieses Blüten-Zucker-Gemisch-Glas kommt dann an ein Südfenster oder auf den Balkon und dort bleibt es stehen, bis der Zucker sich aufgelöst hat, dann sieht er honigartig aus (und muss nur durch ein Mulltuch gegossen werden), oder mindestens bis er sich zu einer kristallinen Masse verklebt hat. Dann erhitze ich das Glas vorsichtig im Wasserbad, verdünne die flüssige Masse dann mit Wasser und gieße sie ebenfalls durch ein Mull- oder Leinentuch, um die Blüten herauszufischen.
Dieser Sirup hat ein unglaublich intensives Aroma und hält sich gut verschlossen und jetzt lichtgeschützt fast ein Jahr.
Ich mache damit Eiscreme, Obstsalatdressings, würze pikante Soßen und Chutneys oder Marmeladen und Getränke damit.
Selbstverständlich kann man zu den Blüten auch Gewürze geben oder Blütenmischungen erstellen. Löwenzahn und Kardamom passt zum Beispiel wunderbar zusammen oder Waldmeister und Vanille.