Kürbis selber anpflanzen - mit Kürbissamen züchten

Kürbispflanzen wachsen in Behältern, die auf einem Tisch stehen, umgeben von einem geflochtenen Hintergrund.

Zusammen mit meiner Nachbarin bin ich unter die Kürbiszüchter gegangen. Nachdem wir im Winter jede Woche einen Butternut-Käse-Auflauf in den Ofen schoben und ständig Ausschau hielten nach Geschäften und Marktständen, die den Kürbis „Butternut“ anboten, war die Idee naheliegend: wir probieren uns im Kürbisanbau.

Nach dem Trocknen geht es mit der Aussaat los

Nachdem Aufschneiden des Kürbisses trennt ihr den Samen vom Fruchtfleisch und lasst ihn etwa zwei Tage trocknen. Nun geht es bereits ans Einpflanzen. Dazu könnt ihr kleine Schälchen nehmen, die ihr mit ein paar Zentimetern Erde befüllt. Es muss nicht viel Erde sein. Wichtig ist, dass ihr etwas Sand beimischt. Nun setzt ihr den Samen etwa zwei Zentimeter tief ein, mit der spitzeren Seite voraus. Gebt euren Keimlingen einen warmen und hellen Platz, zum Beispiel am Fenstersims. Innerhalb einer Woche werdet ihr sehen, dass sich der erste Spross seinen Weg gebahnt hat. Natürlich könnt ihr den Samen auch direkt draußen in euer Beet setzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Vögel da sehr interessiert dran waren, so dass ich den Kürbis lieber zuhause aufziehe und mich später nur noch um die Schnecken kümmern muss.

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Den richtigen Standort fürs Kürbis-Beet finden

Nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, ist es Zeit, die Setzlinge umzupflanzen. Hierfür bedarf es etwas Vorbereitung, wie bei jedem Umzug. Kürbisse brauchen Platz, viel Platz! Je nach Sorte kann einer allein bis zu zehn Meter Länge erreichen. Euer Kürbisbeet sollte viel Licht bekommen, damit die Früchte schön groß werden.

Kürbisse auf dem Kompost sind mehr als nur Dekoration

Kürbisse mögen eine üppige Nährstoffzufuhr. Deshalb pflanzen ihn manche auch gleich direkt auf den Kompost. Ich dachte immer, dass es sich hierbei um einen Spaß oder eine Art Dekoration handelt. Wenn ihr euch bei eurem Boden zwecks ausreichender Nährstoffe nicht sicher seid könnt ihr ihn mit Mist oder eben auch Kompost düngen, vielleicht bevorzugt ihr auch Blaukorn oder Flüssigdünger. Wir haben uns fürs Mulchen entschieden und geben Rasenschnitt und zerkleinerte Pflanzenteile auf den Boden. So trocknet der Boden nicht so schnell aus und wir hoffen, dass das Unkraut nicht an allen Ecken und Enden hochkommt.

Die Kürbis-Pflänzchen ins Freie bringen

Es ist soweit, alle Vorbereitungen für die Kürbis-Aufzucht sind gelaufen und ihr bringt eure Kürbis-Pflänzchen ins Freie. Um ihnen den Temperatur-Unterschied und den Wechsel von drinnen nach draußen zu erleichtern, gießt ihr die Wurzeln an. Nun pflanzt ihr die Setzlinge im Abstand von mindestens einem Meter. Vermutlich werden die Schnecken schnell ihren Weg finden. Wir setzen Schneckenkorn ein. Aber für den Umgang mit Schnecken findet ihr ja hier genügend Tipps oder habt sicher eure eigene Methode.

Pflege des Kürbisgewächses

Die Erde sollte stets feucht sein. Das haben wir schon bei unseren Setzlingen gemerkt. Sobald es zu trocken wurde, haben sie reagiert. Und das ging recht zügig! Wenn ihr die ersten Früchte seht könnt ihr die weiteren Blüten abknipsen. Die Kraft soll voll konzentriert in zwei oder drei Kürbisse pro Pflanze gehen. Haben sich eure Kürbisse ausgebildet könnt ihr ihnen was unterlegen, damit sie nicht auf dem Boden faulen. Über Mehltau im Spätsommer braucht ihr euch nicht kümmern. Der ist normal und tut dem Kürbis nichts an.

Im Herbst wird der Kürbis geerntet

Im September oder Oktober ist es soweit: auf zur Ernte. Ob euer Kürbis reif ist merkt ihr wenn ihr dran klopft: Klingt er hohl, habt ihr euer Ziel erreicht. Wenn ihr euch nicht sicher seid, werft einen Blick auf den Stielansatz. Ist er hart und eingetrocknet, dann könnt ihr zur Ernte überschreiten. Beim Abschneiden soll der Stiel dran bleiben. Lagern könnt ihr die Kürbisse rund drei Monate bei 10 bis 12 Grad Celsius.

An die Zukunft gedacht

Solltet ihr schon jetzt mit dem Gedanken spielen, auch in der kommenden Saison Samen von euren Kürbissen – Marke Eigenbau – zu nehmen, dann achtet darauf, dass keine Zierkürbisse in der Nachbarschaft wachsen. Da die Befruchtung über Bienen erfolgt, können Kreuzungen von Zier- mit Esskürbissen erfolgen. Experten empfehlen im Zweifel die Geschmacksprobe vor dem Kochen durch einen Erwachsenen: Schmeckt das Kürbisfleisch bitter, spuckt es sofort wieder aus und entsorgt den Kürbis. Das Bittere kommt dann vom Cucurbitacin, einem pflanzlichen Bitterstoff, der für Erbrechen und Durchfall sorgt und in größeren Mengen als giftig gilt. 

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19 Kommentare

Das ist sehr interessant, ich liebe auch Butternut - Kürbisse. Aber kann man die auch auf den Balkon anpflanzen? Südbalkon mit sehr viel Sonne, von Mai bis September...
@GEMINI-22: Eher weniger! Du bräuchtest einen extrem großen Topf, und je nach Größe deines Balkons ist es dann fraglich, ob Du den Balkon noch betreten kannst, einfach weil der Kürbis sich so wahnsinnig ausbreitet.

Andererseits kannst Du es natürlich ausprobieren und dann gerne hier berichten. Ich bin immer neugierig, was auf Balkonien machbar ist. ;)
@ Shaila,

ich will aber noch meine Wäsche dort trocknen, aber ich werde es ausprobieren. Der neue Nachbar wird sich wundern👏
Meine Kürbispflanzen sind meterweit durch den Garten gewuchert, hatten viele Blüten und dann tat sich lange nix in Richtung Kürbisproduktion. Leider lebe ich anscheinend in einer Gegend mit zu wenig Bienen. Auf utube fand ich dann dafür die Lösung: Hand-Befruchtung. Bin dann sehr zur Belustigung meines Göttergatten jeden Morgen durch den Tau gehüpft auf der Suche nach männlichen Blüten, mit denen ich dann die weiblichen bestäubte. Hat geklappt, kurz danach gab's Nachwuchs :-)
Sehr interresant!
Werde ich mal ausprobieren .
Mit meinen Tomatensetzlingen werde ich auch Wassermelonenkerne und auch die Kürbiskerne setzen und Setzlinge ziehen,aber erst nächstes Jahr dieses Jahr ist es zu spät.
@reinigungskraft: Also Kürbisse kann man bis Ende April säen. Jetzt ist gerade der siebte Mai. Vielleicht klappt es ja doch noch, dieses Jahr? Es kommt so oder so auf den Sommer an.
@Shaila: Alles klar ich werde es noch probieren ,müßte ja eigendlich noch gehen oder ?
Ich danke dir jedenfalls für die Antwort.👍
@Shaila: Alles klar ich werde es noch probieren ,müßte ja eigendlich noch gehen oder ?
Ich danke dir jedenfalls für die Antwort.👍
Ob es noch geht, weiß ich nicht. Es hängt so oder so vom Sommer ab, wenn der lang und warm und mit genug Regen kommt, dann kann es noch klappen. So ein paar Samen kosten nicht die Welt, bzw. sie können aus dem gekauften Kürbis auch entnommen werden. Ein Versuch ist es, meiner Meinung nach, auf jeden Fall wert.
@Shaila: "Danke dir " 👏
Ich glaube nicht das ein Kürbis aus dem Supermarkt kernecht ist. Diese sind meist gekreuzt, aus diesen Samen wird nichts außer bittere Früchte. Hast du so einen Samen von der Butternuss wirklich schon selbst gezogen und es wurde was?
@Sally75: Ja der wurde etwas. Ich hatte zwar nur eine Frucht und die war auch relativ klein, allerdings hatte die Pflanze da, wo ich sie hingesetzt hatte, auch nicht so sehr viel Sonne abbekommen. Das hatten meine Tochter und ich letztes Jahr gleich in dem neuen Garten ausprobiert.
@Shaila, das glaub ich dir schon. Solche Hybrid Samen bringen nur kleine Früchte hervor. Wie war denn der Geschmack?
@Sally75: Du ich glaube, das lag mit den kleinen Früchten wirklich am fehlenden Sonnenlicht. Nur ein Stückchen davon hat täglich vielleicht zwei Stunden Sonne abbekommen, alles was weiter links wuchs, bekam keine direkte Sonne ab. Da steht nun mal die Hütte davor.

Der Geschmack war wirklich gut! Ich hätte es auch gerne dieses Jahr wieder versucht, aber der Komposthaufen, der da war, den haben wir weggemacht und ich habe noch keinen neuen Platz dafür. Der Schnellkomposter steht auf jeden Fall endgültig ohne direktes Sonnenlicht da und bisher sind da auch nur Pflanzenreste und noch kein Kompost, der bepflanzbar wäre.

Aber in 2017 wollen wir es mit Kürbissen auf jeden Fall wieder versuchen.
@Shaila, heuer möchte ich es auch mal über den Komposthaufen versuchen, weil sie dort der Kürbis ausbreiten darf wie er will.
Die Jahre zuvor habe ich normal im Garten gesetzt und mit Pferdedung gedüngt (die gab es bei Hofer/Aldi als gepresste Pellets zu kaufen) Pro Platze sollten max. 3 Früchte wachsen, meine brachten aber 4-5 Früchte hervor. Da ich mit Mondkalender nach Maria Thun gartlen tue, habe ich noch immer 2 Riesen Exemplare ungarische Bratkürbisse. Die halten sich also Monate wenn man den Mond beachtet.
Ja wie gesagt, nächstes Jahr werde ich es auch (hoffentlich) wieder mit dem Komposter versuchen. Dieses Jahr geht es absolut nicht.

ABER: meine Tochter hat sich heute im Gartencenter doch ein Pflänzchen gekauft. Ich habe ihr allerdings gleich gesagt, daß er sich mit einem großen Topf zufrieden geben muß und sie ihr Rasenstückchen dafür noch opfern muß. Ich bin mal gespannt, ob es klappt. Als Dünger habe ich eine eigene Produktion von Biodünger: vorne wackelt es mit Nase, oben sitzen lange Öhrchen und unter so einem Puschel am Ende kommen kleine Düngekügelchen raus. 😄

Meine Freundin hat mir für unser erstes Jahr auch einen Mondkalender geschickt. Aber im Endeffekt lief es darauf hinaus, daß wir nach der wie-hab-ich-Zeit-und-wie-spielt-das-Wetter-mit Methode gepflanzt haben. Aber auch hier will ich es in 2017 noch mal versuchen, ob es mit den Mondphasen besser läuft.
@Sally 75

Bitte was sind ung. Bratkürbisse ? Habe ich ja noch nie gehört ..😳 Vielleicht meinst du die Butternut.
Herrlich, diese Kürbisvorschläge. Ich hatte letztes Jahr 2 Pflanzen im Garten, die sich selber ausgesät hatten (wahrscheinlich von Kernen aus dem Kompost.) Es waren Hokkaido. 1 Pflanze hätte durchaus genügt. Den letzten haben wir im April gegessen. Ich war nicht sicher, ob der getrocknete Samen wiede aufgehen würde, also habe ich Samen gekauft und habe nun wunderschöne Pflanzen. Jetzt suchen wir die besten Plätze dafür im Garten. Den Tipp, nach 3 Blüten die anderen auszubrechen, finde ich sehr hilfreich.
Die getrockneten Samen keimen dann wieder. Macht man ja normalerweise so: aus den Früchten, ganz gleich ob Tomate, Paprika, Salat, oder sonstiges die Samen sammeln, trocknen, eintüten, beschriften und ab Februar geht es dann wieder von vorne los.