Um drei Uhr morgens war die Nacht vorbei. Mein Kleiner stand am Bett und hielt sich weinend das rechte Ohr zu. Da war sie wieder, die verhasste Mittelohrentzündung, die bereits Säuglinge plagt und die gehäuft bei Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren auftritt. Nun hieß es erst einmal, die nächsten Stunden bis zum Morgen ohne allzu großes Grauen zu überbrücken. Zum Einsatz kamen dabei Nasentropfen und Zwiebelpäckchen, beides hat sich schon bei seinem großen Bruder bewährt.
Symptone einer Mittelohrentzündung
Die HNO-Ärztin hat uns erklärt, wie das Ohr aufgebaut ist. Vom Mittelohr, einem luftgefüllten Hohlraum, gibt es einen Luftkanal, der in den Nasen-Rachen-Raum führt. Dieser Luftkanal hat auch einen Namen: Ohrtrompete. Die Aufgabe der Ohrtrompete ist es, das Mittelohr zu belüften, einen Druckausgleich zu schaffen und dafür zu sorgen, dass Sekrete abfließen können. Gelangen nun Viren oder Bakterien, beispielsweise über den Nasen-Rachen-Raum in diese Ohrtrompete, dann schwillt sie zu. Die Entzündung kann nicht über das Mittelohr abfließen. Es kommt zu stechenden oder pochenden Ohrenschmerzen, den uns die Kinder beschreiben. Ab der Pubertät Richtung Erwachsenenalter kommt es seltener zu einer Entzündung des Mittelohres, da die Ohrtrompete nun etwa eine Länge von 3,5 cm hat und nicht mehr so eng ist wie bei Kindern.
Was tun, wenn es wieder soweit ist?
Bei meinen Jungs geht es immer abends oder in der Nacht los. Einen Arzt suche ich erst am nächsten Tag auf. Nun weiß ich, dass die Hälfte aller Mittelohrentzündungen durch Viren hervorgerufen wird. Hier wird mit abschwellenden Nasentropfen und einem Schmerzsaft oder Zäpfchen gearbeitet. Nasentropfen habe ich immer in unserer Hausapotheke, auf das Schmerzmittel verzichte ich bei einer Mittelohrentzündung meistens und behelfe mir beziehungsweise den Jungs stattdessen mit einem Zwiebelpäckchen.
Rezept fürs Zwiebelpäckchen
Es gibt verschiedene Arten, wie so ein Zwiebelpäckchen oder Zwiebelsäckchen zustande kommt. Ich schneide eine Zwiebel sehr klein, gebe sie ohne Öl kurz in die Pfanne und erhitze sie. Dann kommen die Stückchen in ein Geschirrhandtuch und ich falte das Ganze zu einem Päckchen.
Ist es noch zu heiß, so warte ich ein paar Minuten, bis auch ich es mir ohne Probleme ans Ohr legen kann. Mein Großer hat sich das Ganze immer unter eine Mütze geklemmt, der Kleine legt es aufs Leintuch und presst sein Ohr darauf. Ich lege dann noch ein Handtuch zwischen die Zwiebeln und das Bettlaken und dann heißt es abwarten und Tee trinken, bis die Zwiebeldämpfe ihre schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung zeigen.
Der Morgen danach
Nach einer anstrengenden Nacht kann mein Kleiner nun schlafen. Die Schwellung der Schleimhäute ist zurück gegangen. In zwei bis drei Tagen sollte die Entzündung weiter abgeklungen sein. Bis dahin setze ich den kleinen Patienten zweimal am Tag für 10 Minuten vors Rotlicht und lege weiterhin meine Zwiebelpäckchen aus Eigenproduktion mehrmals am Tag für eine halbe Stunde aufs betroffene Ohr. Die Nasentropfen gebe ich weiterhin. Die Ärztin wird sich die Rötung natürlich auch noch anschauen.
Mittelohrentzündung beim Baby
Schon Säuglinge können eine Mittelohrentzündung bekommen, zum Beispiel dann, wenn Fruchtwasser in die Ohrtrompete gekommen ist. Experten raten zudem, Babys zu stillen, da die Muttermilch Antikörper gegen diverse Erreger von der Mutter auf das Kind übertragen. Dies soll auch ein Infektionsschutz gegen eine Mittelohrentzündung sein. Auf alle Fälle gilt: Läuft Flüssigkeit aus dem Ohr, dann zügig ab zum Arzt.
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Da mein Sohn innerhalb von 2 Jahren 5 oder 6 mal Mittelohrentzündung hatte, hab ich immer dieganze Ausstattung zu Hause: anschwellen Nasentropfen, Ibuprofen in Saftform und unsere Tropfen zum einnehmen. Auf den schmerzstillenden Saft verzichten wir nicht, da mein Sohn dadurch wieder einschlafen kann und sich beruhigt. Außerdem weiß ich seit meiner Ohrentzündung, wie schlimm Ohrenschmerzen sind. Einen Arztbesuch machen wir auch immer, damit alles abgeklärt ist. Ich kann zusätzlich noch inhalieren empfehlen, wir haben da den sogenannten "Pariboy" - den benutzen wir bei Husten und Schnupfen, würde ihn nicht mehr hergeben.
Dabei darf natürlich keine Flüssigkeit auslaufen - also das Tuch gut schließen!
1. zum Arzt
2. zum Arzt
3. zum Arzt.
Aber dem nix von Zwiebel- oder Leinsamenpäckchen erzählen! Es sei denn, man will ihn ärgern. Und ihn vor allem sofort mit der Diagnose "Mittelohrentzündung" konfrontieren, dann kann er sich die umständliche Untersuchung schon mal sparen.
Und was die "alten Hausmittel" betrifft: Bestenfalls schaden sie nicht. Die Heilung kann ihnen immer zugeschrieben werden, klar, aber in den meisten Fällen wäre man auch ohne sie wieder genesen. Deine "Trickkiste" funktioniert wirklich nur bei Krankheiten oder "Befindlichkeitsstörungen", die zur Selbstheilung neigen.
Die Behandlung mit Zwiebeln oder, wie ich es auch kenne, mit warmen Leinsamen hilft zunächst einmal gegen die Schmerzen, und das finde ich immens wichtig. Außerdem wird dadurch der Heilungsprozeß auch schon etwas vorbereitet.
Und im Tip steht ja ausdrücklich, daß es sich hier um ein erste Hilfe vor dem Arztbesuch handelt! Diese "Trickkiste", wie Du es nennst, dient also zur Unterstützung der ärztlichen Behandlung und soll sie nicht ersetzen.
Tja, mag sein. Aber logisches Denken erlaubt nun mal nicht immer ein "breites Spektrum", oft heißt es entweder / oder.
Die lindernde Wirkung wird durch die Wärme erzielt. Ob im Säckchen Zwiebeln, Leinsamen oder Kartoffelschalen sind, ist dabei vollkommen belanglos.
Den Heilpraktiker hat michelleh zur Sprache gebracht. Dass ich den HNO-Facharzt vorziehe, hat gute Gründe. Tatsächlich habe ich noch nie eine Heilpraktiker-Praxis von innen gesehen, Folge meiner "engen Sichtweise".
Was den zwingend vorgesehenen anschließenden Arztbesuch angeht, bin ich skeptisch. Sicher unterbleibt er oft, wenn die Symptome abgeklungen sind. Gefährlich deshalb, weil sich ein chronischer Krankheitsverlauf entwickeln kann, mit Verlust oder Einschränkung des Hörvermögens.
Der Gang zum Arzt ist tatsächlich am Wichtigsten. Aber die meisten Ärzte ärgern sich nicht über das Zwiebelsäckchen, im Gegenteil, auch Homöopathie-Gegner erkennen die Wirkung an. Es gibt nunmal viele Pflanzen, die bei Krankheiten helfen können und das ist kein Humbug sondern bewiesen.
bin Mutter von drei Kindern. Bei den ersten beiden Kindern hatten wir auch oft das Problem dass überwiegend nachts die Beschwerden der Mittelohrentzündung aufkamen. Gott sei dank, haben wir einen Tipp von einer Apothekenhelferin erhalten. Nur wenige Tropfen Olivenöl in das infizierte Ohr geben und danach dass Ohr kurz nach hinten ziehen, damit das Olivenöl besser in den Gehörgang fließen kann. Am besten das Kind auf die Seite legen. Nach einer Minute, darf sich das Kind auf die andere Seite legen. Damit das überschüßige Öl herausfließen kann. Man kann anstelle von Olivenöl auch Schwarzkümmelöl (nigella sativa) 100% kaltgepresst verwenden. Es ist bekannt für seine desinfizierende Wirkung.
Bei unserem dritten Kind habe ich Gott sei dank voll gestill und das zwei Jahre. Es ist ein riesen Unterschied zu den anderen zwei. Es ist kaum krank gewesen und wenn sie mal krank war, ließ sie sich sehr gut an der Brust stillen.