Neulich sollte ich die Soßen für eine Grillparty besorgen. Da mir selbst Senf gut schmeckt, habe ich also im Supermarkt das Regal mit Senf und Senfkreationen studiert: Da gab es Feigensenf, Mangosenf, Pflaumensenf, Orangensenf, Honigsenf ... alles superlecker aber mit saftigen Preisen.
Zum Glück schaue ich nicht nur auf das Preisetikett, sondern immer auch auf die Zutatenliste und da kamen mir gleich viele Ideen. Schließlich landete in meinem Einkaufskorb nur eine große Packung mittelscharfer Senf der Hausmarke. Alles andere hatte ich zu Hause.
Vorsichtig habe ich mich mit kleinen Portionen ans Ausprobieren herangewagt und bin inzwischen mutiger, finde aber die kleinen Portionen immer noch von Vorteil, weil man nur das mischt, was man bei einer Mahlzeit auch verbraucht. So kann man verschiedene Kreationen anrühren, trifft den Geschmack von allen und kann bei Bedarf schnell nachmischen. Es dauert nicht mal eine Minute. Wenn eine Mischung keinem schmeckt, dann ist auch nicht viel verloren.
Senf mit Marmelade
Mischungsverhältnis 2 Teile Marmelade zu 1 Teil Senf
- 1 EL Marmelade
- 1 TL Senf
vermischen und fertig. Ich habe es mit Orangenmarmelade, mit Schwarzer Johannisbeermarmelade und mit Möhrenmarmelade ausprobiert und habe viel Begeisterung geerntet. Die Orangenmarmelade war gekauft (der hellere Dip im Bild). Möhrenmarmelade (Rezept hier) und Schwarze Johannisbeermarmelade selbst gemacht. Letztere war irgendwie nicht festgeworden und lief immer vom Brot runter, beim Senfdipp störte das niemanden. Ich kann es mir auch gut mit Pflaumenmus oder Heidelbeeren vorstellen.
Man braucht wirklich doppelt so viel Marmelade wie Senf, sonst schmeckt man das Fruchtige nicht heraus. Für die Grillparty habe ich ein kleines Glas Marmelade genommen, das noch zu zwei Dritteln voll war und habe es mit ein Drittel Senf aufgefüllt. Dann konnte ich es umrühren und zuschrauben und hatte gleich eine Verpackung auf dem Weg dorthin. Auf der Grillparty selbst haben wir noch Schwarze-Johannisbeer-Senf-Kreation gemischt und die Reste der Schlagsahne untergerührt (Im Bild die dunklere Senfsoße). Beides sehr lecker zu Hähnchen, Rindersteak und auch zu Bratwürsten.
Senf mit Honig
- 1 EL Honig
- 1 TL Senf
Für Honig gilt das Gleiche. Mehr Honig als Senf, sonst schmeckt man die Süße nicht heraus. Man kann auch Agavendicksaft, Birnendicksaft oder Ahornsirup nehmen.
Mehr Marmeladen hatte ich gerade nicht offen, aber ich werde jede Marmelade, die mir ins Haus kommt auch mal bei der Senf-Kreation berücksichtigen. Und dann geht es auch mal an das frische Obst oder an das Tiefkühlobst. Erdbeeren, Himbeeren, Mango, Aprikose ...
Kreationen mit Kräutern und Gemüse
Geriebener Meerrettich, Tomatenmark, Paprikapaste, gekochte Möhren. Schmeckt nicht schlecht, ist aber eher optisch ein Genuss, denn bis auf Meerrettich haben die Gemüsesorten nur wenig Eigengeschmack. Der Senf dominiert geschmacklich. Das Mischungsverhältnis muss man ausprobieren. Ich habe es sogar schon mit Minze probiert. Eine kleine Portion ist ja schnell gemischt, aber ehrlich gesagt, hat es mir der Minzsenf nicht geschmeckt.
Fleischeslust
Da man Senf ja meistens sowieso zu Fleisch oder Fisch serviert, kann man auch noch folgende Kreationen ausprobieren: mit Kaviar, mit Mettwurst, mit Lachsschnipseln, mit Sardellenpaste. Das wäre dann auch eine leckere Soße zu Gemüse oder Nudeln.
Man könnte auch mehr als 2 Bestandteile mischen, aber ich finde, man sollte nicht übertreiben.Senf hat so einen besonderen Eigengeschmack, dass ich ihn lieber immer nur in eine Richtung veredle.
So wie Du mit Senf, experimentiere ich mit Schmalz als Brotaufstrich.
Da kann man auch günstiger selber herstellen, anstatt relativ teuer zu kaufen.