Suppenhuhn kochen und verwerten

Suppenhuhn kochen und verwerten

Jetzt im Winter gibt es nichts Besseres als eine kräftige Hühnerbrühe. Sie ist nicht nur lecker, sondern auch ein wahres Heilmittel bei Grippe und Magendarmerkrankungen. Ich kaufe mein Suppenhuhn gern beim Direktvertrieb. Vielleicht sind dies ein paar Euro mehr, aber so unterstützt man unsere heimischen Bauern und wenn man das Huhn sparsam zubereitet und einteilt (dazu später mehr), ist es dennoch eine preiswerte Mahlzeit.

Was ist ein Suppenhuhn?

"Meine" Hühnerhalterin verkauft selbstverständlich auch Eier. Nach einem Jahr lässt jedoch die Legeleistung der Hennen nach, dann werden sie geschlachtet. Bitte ein Suppenhuhn nicht mit einem handelsüblichen Brathuhn aus dem Kühlregal verwechseln! Würdet ihr ein Suppenhuhn im zubereiten, hättet ihr einen zähen "Gummi-Adler" auf dem Teller! Ihr erkennt ein Suppenhuhn an einem hohen Brustknochen, vergleichsweise dünnen Beinen, dafür aber relativ viel gelbem Fett am Bauchbereich. Um es ein wenig böse auszudrücken: Das Suppenhuhn ist eben das alte Tantchen unter den Hühnern. Das war zwar gemein, aber jetzt habt ihr´s euch gemerkt.

Hühnerbrühe aus Suppenhuhn

Zutaten

  • 1 Suppenhuhn, Bio oder Freiland
  • 3 EL Salz
  • 2 L Wasser 
  • 3 Nelken
  • 4 Pfefferkörner
  • 1 Lorbeerblatt 
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 TL Kurkuma- oder Currypulver

Zubereitung

Das Huhn (etwa ein Kilo) mit Wasser, Salz, Gewürzen, Zwiebel und Knoblauch in einem großen Topf zum Kochen bringen, dann auf mittlere Stufe schalten und für drei Stunden bei geschlossenem Deckel kochen lassen. Das Wasser sollte das Huhn knapp bedecken, daher sind die zwei Liter Wasser nur eine ungefähre Angabe. Ihr wundert euch vielleicht über die lange Garzeit, doch das Fleisch eines Suppenhuhns ist zwar aromatisch, aber recht zäh. Am Ende des Kochvorgangs sollten sich die Beine des Huhnes leicht vom Körper lösen lassen.

Nehmt nun das Huhn aus der Brühe und lasst es auskühlen. Gießt die Brühe durch ein Sieb. Im Kühlschrank hält sie sich mehrere Tage. Abgefüllt in einem großen Schraubglas, ist sie auch ein gutes Mitbringsel für einen Krankenbesuch (doch auch im Glas sollte sie kühl gelagert werden).

Zieht nun die Haut und vom Körper des Huhnes und löst das Fleisch von den Knochen. Bitte Haut und Knochen aufbewahren (dazu später mehr)!

Hühnersuppe 

Zutaten

  • 200 g Spaghetti
  • 2 Eier
  • etwas frische Kräuter

Zubereitung

Nehmt die Hälfte des ausgelösten Hühnerfleisches und gebt es mit der Brühe in den Topf. Brecht nun die Spaghetti in etwa 4 cm lange Stücke und kocht diese in der Brühe gar. Anschließend verrührt ihr die Eier in eurer Suppe und lasst sie noch einmal ordentlich aufkochen. Vor dem Servieren könnt ihren euren kräftigen Hühnersuppentopf noch mit geschnittenen Kräutern verfeinern.

Geflügelsalat

Das übrige Fleisch verwendet ihr für einen delikaten Salat. Ihr fügt zum Hühnerfleisch hinzu:

Zutaten

  • 1 Dose Mais
  • 1 kleine Dose Mandarinen
  • 2 Ringe Dosenananas
  • 5 EL Mayonnaise
  • 5 EL Joghurt
  • etwas Salz
  • etwas Pfeffer 
  • TL Zitronensaft
  • 1 EL Kurkuma oder Currypulver

Zubereitung

Mais und Mandarinen abtropfen und alle Zutaten mit dem Hühnerfleisch zu einem Salat vermischen. Am besten auf einer großen Platte auf Eisbergsalat- oder Chicoréeblättern anrichten. Dazu schmeckt Baguette.

Hühnerbrühe aus Hühnerknochen

Zutaten

  • 1,5 L Wasser
  • 1,5 EL Salz
  • 3 Pfefferkörenr
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 getrocknete Chili
  • 1 TL Kurkuma

Zubereitung

Kocht die Haut und die Knochen mit Wasser, Salz, Pfefferkörnern, Lorbeerblatt, Knoblauch, Chili undKurkuma einmal kräftig auf, danach lasst ihr die Brühe etwa eine halbe Stunde auf mittlerer Stufe köcheln. Dann gießt ihr die Brühe durch ein Sieb und salzt eventuell noch nach. Diese Brühe kann ebenso wie die erste Brühe für Suppen und Soßen verwendet werden. Auch lässt sie sich sehr gut portionsweise einfrieren.

Ich wünsche guten Appetit!

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10 Kommentare

Liebe @pfingstrose 1981 ,

eine super Aufbereitung dieses Themas - mit einem herrlichen Schmunzler über die alten Tanten.

Fast genauso mache ich es auch, allerdings werden bei mir mindestens 3 Fleischmahlzeiten daraus.

Ich teile das Fleisch gleich nach 2x 1/2 Brust ein bisschen "getrickst"
- 1x für Hähnchentaler ....hierfür nehme ich von beiden Brusthälften je 2 "mittlere" etwa 1,5 -2 cm dicke Scheiben (Anfang und spitzes Endstück sind dann = 1 Hälfte) ...sie werden doppelt paniert und dann ausgebacken (kleine Pfanne mit reichlich Butterschmalz ...notfalls geht auch ein flacher 16 cm Topf)
- 1x für Salat (meiner ist mit Ananas und Frühlingszwiebel - alternativ asiatisch angelehnt mit Curry und Cashewkernen)
- die Schenkel sind super für Hühnerfrikassee (1 Bein für 2 Portionen) oder Hähnchensauerfleich
- dann wird so gut es geht der "Kleinkram" abgefisselt und geht in einen Teil der entfetteten Brühe
- nun röste ich Haut (gut flach ausgebreitet) und Knochen auf dem Backblech bei 150°C im Ofen bis sie richtig gut dunkelgolden sind - Wasser angießen damit sich alles vom Blech löst und bei ca 50-70°C etwa 30 Minuten simmern lassen ...geht alles besser vom Blech
jetzt erst gebe ich es mit einer gebrannten Zwiebel (samt sauberer "2. Haut") in Wasser und lasse es stundenlang köcheln - dann wird abgesiebt - in ein möglichst schlankes aber wichtig gerades! Gefäß (da gehen auch super Sturzgläser) abgefüllt und im Kühlschrank ganz erkalten lassen - das geniale Fett setzt sich oben ab und wird fest - als "Scheibe" abnehmen - alles nochmals in klarem Wasser schmelzen - nochmals fest werden lassen ...Behälter kurz in heißes Wasser tauchen - stürzen - "Reinigungswasser" entfernen ggf mit Küchenkrepp etwas abtupfen - Fett jetzt ohne Wasser schmelzen einen kleinen Moment bei Minihitze köcheln, damit evt Restfeuchte verdampfen kann - in ein Glas abfüllen
- Hähnchenschmalz ....das allerbeste Bratfett für Kartoffeln !!! hhhmmmmm

- und wenn du jetzt total auf den Geschmack gekommen bist - die Hähnchenhaut kann man wieder trocknen und getrocknet frittieren, Salz, Pfeffer, Paprika, ggf Curry ....die ultimativen gepufften Chips

....Rezepte mit Hähnchenfleich habe ich noch einige - den Kleinkram kann man auch sammeln - von 2-3 Hähnchen als Einlage für Auflauf oder als Pulled Chicken-Burger, durch den Fleischwolf als Hack für alle möglichen Varianten von Frikadelle über Bolognese bis gefülltes Gemüse (Paprika, Kohlrabi, Weißkohl....)

Viel Spaß und lieben Dank für den tollen Tipp
@pfingstrose1981
dein Rezept hat mich an meine Kindheit erinnert, ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, auf dem es auch Legehennen und einen Hahn gab. Ab und zu und auch immer dann, wenn Erkältungszeit war, musste ein Huhn in den Topf! "Nudeln mit Hühnerfleisch" war mein Lieblingsessen als Kind und ist es heute noch. Leider ist ein "echtes" Suppenhuhn, das auf einem Bauernhof möglicherweise jahrelang in Freiheit lebte, kaum noch zu finden. Die Bauern haben deren Wert erkannt und essen ihre Hühner selber. Aber auch aus einem Suppenhuhn aus dem Supermarkt (wohlgemerkt kein Brathähnchen etc.) kann man eine wohlschmeckende und heilsame Suppengrundlage kochen. Salz, Pfefferkörner, Zwiebel sind die Gewürze, mehr nicht. Das Huhn will ich ja auch noch schmecken können!
Nach dem Kochen ausbeinen, das ist etwas aufwendig, aber notwendig. Die Haut bleibt dran! Aber das kann ja jeder handhaben, wie er will.
Dazu gibt es Bandnudeln.
Ich habe jetzt schon wieder Appetit auf dieses Leibgericht. Heute ist das richtige Wetter dafür - kalt und stürmisch!
Also, worauf warten?

Liebe Grüße von der Vogtländerin

PS: woher weißt du, dass ich heute ein Suppenhuhn gekauft habe?
super Ideen werde es demnächst mal ausprobieren

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