Gartenarbeit im Herbst – was ist zu tun?

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Mit Handschuhen und Rechen bist du für die wichtigsten Gartenarbeiten im Herbst gut vorbereitet und schützt deinen Rasen vor Laub.
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Wenn die Tage kürzer werden und die ersten Blätter fallen, beginnt für Hobbygärtner:innen wie mich eine ganz besondere Zeit: der Herbst. Jetzt heißt es nicht nur ernten und genießen, sondern auch vorbereiten, schützen und pflanzen. Die Erfahrung zeigt: Wer seinem Garten jetzt genug Aufmerksamkeit schenkt, wird im nächsten Jahr mit kräftigem Wachstum und farbenfroher Blüte belohnt.

Ob Beete, Rasen, Sträucher oder Kübelpflanzen – in allen Ecken des Gartens gibt es viel zu tun. Für mich bedeutet die Zeit aber auch viele kleine Wohlfühlmomente an der frischen Luft. Also lass uns am besten gleich anfangen!

To-Do-Liste: Was ist den Herbst über im Garten zu tun?

Ernten

Im September und Oktober können viele späte Sorten wie Äpfel, Birnen, Pflaumen, Quitten, Nüsse, Kürbisse oder Wurzelgemüse wie Karotten, Rote Bete und Pastinaken geerntet werden. Auch Kräuter wie Thymian oder Salbei lassen sich noch gut schneiden und für den Winter haltbar machen – z. B. indem du sie trocknest oder einfrierst. Achte allerdings darauf, nur bei trockenem Wetter zu ernten und die Früchte möglichst frisch zu verarbeiten oder einzulagern.

Rasenpflege

Zur herbstlichen Gartenpflege gehört es auch, deinem Rasen nochmal etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Denn wie gut er den Winter übersteht, hängt stark davon ab, wie du ihn jetzt behandelst. Beginne mit dem letzten Rasenschnitt, idealerweise Ende Oktober oder Anfang November, je nach Witterung. Die Halme sollten dabei auf etwa 4–5 cm gekürzt werden – nicht zu kurz, damit sie nicht erfrieren, aber auch nicht zu lang, damit sich keine Pilzkrankheiten entwickeln.

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Bei stark beanspruchten oder vermoosten Rasenflächen lohnt es sich zu vertikutieren. So entfernst du abgestorbene Pflanzenreste und Moos, und die Graswurzeln bekommen wieder Luft. Anschließend kannst du kahle Stellen nachsäen.

Ganz wichtig ist es auch, zu düngen: Verwende dafür einen kaliumreichen Herbstdünger, der die Zellstruktur der Gräser stärkt und sie widerstandsfähiger gegen Frost macht. Stickstoffhaltiger Dünger, der im Frühjahr für Wachstum sorgt, ist jetzt fehl am Platz – er würde das Gras unnötig treiben und anfälliger machen.

Und natürlich der Dauerbrenner: Laub vom Rasen entfernen! Es verhindert Licht und Luft, was zu gelben Flecken und Schimmel führen kann.

Pflanzenpflege

Beginne mit einer Bestandsaufnahme: Welche Pflanzen sind winterhart? Welche brauchen Winterschutz? Und welche sind frostempfindlich?

Jetzt Töpfe reinigen und ins Haus holen, damit alles gut geschützt ist.

Kübelpflanzen wie Oleander, Zitruspflanzen, Geranien oder Bougainvillea solltest du ins Haus holen oder in einen frostfreien Raum stellen. Bevor du das tust, solltest du sie aber nach Schädlingen absuchen, damit du keine böse Überraschung erlebst. Um deinen Rücken zu schonen, stellst du größere Pflanzen am besten auf ein Rollbrett, wie Umzugshelfer sie haben. Glaub mir, die Investition lohnt sich. Schließlich wollen die Pflanzen im Frühjahr auch wieder raus!

Dahlien, Gladiolen oder Begonien, die keine Minusgrade vertragen, müssen ausgegraben werden. Lagere sie nach dem Trocknen an einem dunklen, luftigen und kühlen Ort – z. B. in Kisten mit Sand oder Zeitungspapier.

Immergrüne Pflanzen (z. B. Buchsbaum, Kirschlorbeer) brauchen im Herbst noch regelmäßig Wasser – besonders in trockenen Wochen. Achte darauf, dass der Boden vor dem ersten Frost gut durchfeuchtet ist.
Pflanzen, die einen Winterschutz benötigen, kannst du mit einer Schicht organischem Mulch bedecken. Ob zerkleinerter Strauchschnitt, Laub, Stroh oder Rindenmulch – Mulch schützt den Boden vor dem Austrocknen und hält ihn länger warm. Besonders frisch gesetzte Pflanzen oder empfindliche Stauden profitieren davon.

Aussaat

Du denkst bei Aussaat nur an das Frühjahr? Dann hab ich gute Nachrichten für dich: Auch im Herbst kannst du neue Pflanzen aussäen. Feldsalat, Spinat, Winterportulak oder Asia-Salate keimen auch bei niedrigen Temperaturen und liefern frisches Grün im Spätherbst und Winter. Tipp: Mit einem Vlies oder Frühbeetkasten verlängerst du die Erntezeit deutlich.

Pflanzen setzen

Jetzt im Herbst Blumenzwiebeln pflanzen, damit dein Garten im Frühling in voller Pracht erblüht.

Herbst ist Zwiebelzeit – und das nicht nur in Form eines leckeren Zwiebelkuchens, sondern auch im Blumenbeet! Tulpen, Narzissen, Krokusse oder Hyazinthen werden jetzt eingesetzt, damit sie im Frühjahr blühen können. Damit du die Blumenzwiebeln Anfang des Jahres nicht aus Versehen beim Umgraben beschädigst, kannst du die bepflanzten Stellen mit bunten Holzstäbchen markieren.

Auch Sträucher, Obstbäume und wilde Hecken kannst du im Herbst gut pflanzen, da der Boden noch warm ist und das Anwachsen erleichtert. So haben sie bis zum Frühjahr schon ein kräftiges Wurzelsystem.

Garten auf Winter vorbereiten

Wenn alle Pflanzen versorgt sind, bleiben meist auch im Spätherbst noch Aufgaben übrig. Die Regentonnen und Wasserleitungen sollten geleert und die -anschlüsse abgestellt werden. Insektenhotels und Nistkästen kannst du einmal gründlich reinigen, bevor du sie wieder aufhängst. Auch die Gartenmöbel solltest du einmal abwischen, bevor du sie abdeckst oder ins Haus räumst.

Not-To-Do-Liste: Diese Dinge solltest du im Herbst lieber bleiben lassen

Wenn es eine To-Do-Liste gibt, dann sollte es auch eine Not-To-Do-Liste geben. Das halte ich ähnlich wie das Känguru von Marc-Uwe Kling: Ich schreibe mir auf, welche Dinge ich nicht tun möchte und freue mich am Ende des Tages darüber, dass ich es geschafft habe, sie nicht getan zu haben. Gerade im Garten macht das an einigen Stellen Sinn!

Laub auf Beeten einsammeln

Herbstlaub zum Beispiel ist ein optimaler Frostschutz für Pflanzen. Es schützt den Boden vor Kälte, speichert Feuchtigkeit und bietet kleinen Tieren wie Igeln und Insekten ein wichtiges Versteck. Lass es also am besten auf den Beeten liegen und reicher die Schicht noch mit dem eingesammelten Laub vom Rasen an. Das hat gleich noch einen Vorteil: Wenn es sich im Frühjahr zersetzt, wird es nämlich zum organischen Dünger für deine Pflanzen.

Im Herbst freut sich der Igel über Laubhaufen, während Fallobst im Garten natürliche Nahrung bietet und die Tierwelt unterstützt.

Komplettes Fallobst einsammeln

Ein bisschen Fallobst darf ruhig liegen bleiben – es ist wertvolles Futter für Vögel, Igel, Insekten und andere Gartengäste. Wichtig ist nur: Stark verfaulte oder schimmelige Früchte solltest du entfernen, damit sich keine Pilze oder Schädlinge ausbreiten. Der Rest darf der Natur zurückgegeben werden.

Mit dem Laubbläser arbeiten

Laubbläser sind laut, energieintensiv und wirbeln mehr durcheinander, als sie helfen. Sie schaden Insekten, Kleintieren und Bodenleben, weil sie alles auf- und wegblasen, was Teil eines gesunden Ökosystems ist. Mit einer Harke oder einem Rechen befreist du deinen Rasen ohne viel Getöse.

Gesunde Stauden und Sträucher zurückschneiden

Wer einmal die Schere in der Hand hat, den packt schnell die Lust am Kahlschnitt. Dabei ist es überhaupt nicht sinnvoll, alle Stauden und Sträucher zurückzuschneiden. Im Herbst verfallen die Pflanzen in eine Art Stand-by-Modus, damit sie den bevorstehenden Winter gut überstehen: Der Stoffwechsel wird heruntergefahren und die Nährstoffe in die Wurzeln transportiert. Ein Schnitt ist für Pflanzen wie eine Wunde, die sie in ihrem Stand-by-Modus viel langsamer heilen können. So sind sie anfälliger für Krankheiten. Dazu kommt, dass verblühte Samenstände eine tolle Futterquelle für Tiere sind. Auch ihnen tust du einen Gefallen, wenn du deine Hände in den Schoß legst.

Welche Dinge stehen auf deiner To-Do- oder Not-To-Do-Liste? Schreib es mir gerne in die Kommentare!

Deine Henrike

Seit vielen Jahren ist Henrike unsere Meisterin der Tipps. Ihr geballtes Insiderwissen teilt sie ab sofort mit euch – bei Henrikes Lifehacks.

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