Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird. (Albert Camus)
Nach der großen Hitze dieses Sommers haben sich bestimmt viele von uns über den Herbst gefreut. Der Herbst bringt nicht nur eine kühlende Erleichterung mit sich, sondern ist auf seine Art und Weise richtig entzückend! Blätter fallen herunter und bilden einen schönen, bunten Teppich. Der frische Wind befreit den Kopf vom Sommerchaos und bereitet uns auf etwas Neues vor. Der Körper ist der Hitze nicht mehr so ausgesetzt. Die Sonnenstrahlen sind nicht so beschwerlich heiß, sondern angenehm warm.
Der Herbst verbreitet eine magische, gemütliche Atmosphäre, auch beim Schmuddelwetter. Die Wohlfühlatmosphäre ist überall: Man kann sie sowohl draußen beim Laufen oder drinnen zu Hause genießen. Sie lädt uns zum Nachdenken und Entspannen ein. Im Herbst treten wir automatisch mal auf die Bremse und schalten auf einen niedrigeren Gang.
Nicht nur Kürbisse und Äpfel werden im Herbst reif. Auch andere vitaminreiche Gemüse- und Obstsorten werden geerntet. Seien es Karotten, Zucchini, rote Beete, Spinat, Feldsalat oder Wirsing; Quitten, Trauben, Zwetschgen oder Birnen – alles ist knackig frisch und aus eigenem Anbau erhältlich. Das Obst-Gemüse-Paradies wartet in dieser schönen Jahreszeit ebenso auf uns!
10 interessante Fakten über den Herbst
1. Das Wort „Herbst“
Das Wort „Herbst“ hat auf allen Sprachen der deutschen Sprachgeschichte, seien es althochdeutsch „herbisto“, mittelhochdeutsch „herbest“, germanisch „harbista“, indogermanisch „karp“, eine ähnliche Bedeutung, die mit der Ernte zusammenhängt. Auch in anderen Sprachen, wie englisch „harvest“ („Ernte“), latein „carpare“ („schneiden“), russisch „серп“(„Sichel“), griechisch „καρπός“ („Ertrag“) usw., verweisen die Bedeutungen auf die Erntezeit.
2. Astronomischer und meteorologischer Herbst
Der astronomische Herbst auf der Nordhemisphäre beginnt am 22. oder 23. September und endet am 21. oder 22. Dezember. Der astronomische Herbst auf der Südhalbkugel beginnt am 20. März oder in der Nacht vom 20. auf den 21. März und endet am 21.Juni. Dem meteorologischen Herbst auf der Nordhemisphäre werden die Kalendermonate September, Oktober und November zugeteilt. Auf der Südhalbkugel werden meteorologisch die Monate März, April, Mai für den Herbst gehalten.
3. Herbst am Äquator und an den Polen?
In äquatornahen Regionen gibt es keinen richtigen Herbst, wie bei uns. Allgemein gibt es da keine klassischen Unterschiede zwischen den Jahreszeiten, sondern meist nur Regen- und Trockenzeiten. Auch an den beiden Polen gibt es keine Übergangsjahreszeiten wie Herbst und Frühling! Sowohl am Nordpol als auch am Südpol herrschen zwei Jahreszeiten vor – Winter und Sommer. Die sechs Wintermonate über besteht an den Polen Dunkelheit, in den weiteren Sommermonaten bleibt die Sonne andersherum ein halbes Jahr lang stehen.
4. Die drei Herbstmonate und ihre Bedeutungen
Der erste Monat des Herbsts September stammt aus dem lateinischen Wort "septem" und bedeutet "sieben". Alte deutsche Monatsbezeichnungen sind „erster Herbstmond“, „Holzmond“ oder „Holzing“. Der zweite Herbstmonat Oktober wurde ebenso aus dem lateinischem „octo“ abgeleitet, was „acht“ bedeutet. Früher hat man diesen Monat oft „zweiter Herbstmonat“, „Weinmonat“ oder „Gilbhart“ genannt. Der letzte Monat November geht aus dem lateinischem „novem“ hervor und bedeutet „neun“. Seit dem Mittelalter hieß der Monat „dritter Herbstmonat“, „Nebelung“ oder „Windmond“.
Da das Jahr im altrömischen Kalender mit dem 1. März startete, wurden damals den Monaten andere Plätze im Kalender zugeordnet!
5. Woher kommt der Begriff "Altweibersommer"?
Die schönen, sonnigen Tage im September und Oktober bezeichnet man als „Altweibersommer“. Mit alten Damen hat der Begriff nichts zu tun. Der „Altweibersommer“ bezieht sich eher auf das veraltete deutsche Wort „weiben“, was in der modernen deutschen Sprache „weben“ heißt. In den letzten Septembertagen weben Jungspinnen lange Netzfäden. Auf den Fäden lassen sie sich durch die Luft tragen.
6. Altweibersommer in anderen Ländern
Der Altweibersommer trägt in den anderen Ländern auch andere Namen. In den USA und an der kanadischen Grenze heißt der Altweibersommer „Indian Summer“. In Russland nennt man sonnige und warme Herbsttage „babje leto“. In Bulgarien nennt man die späte Warmperiode den „bulgarische Zigeunersommer“. In den Mittelmeerländern bezeichnet man diese Periode als der St.-Martins-Sommer. In Schweden spricht man vom Birgitta-Sommer, in Finnland – von Ruska-Aika. In der Schweiz ist der Altweibersommer als Witwensommer oder Witwensömmerli bekannt.
7. Libido im Herbst
Interessant, dass im Herbst der Testosteronspiegel sowohl bei Männern als auch bei Frauen viel höher ist als in den drei anderen Jahreszeiten. Deswegen steigt die Libido beider Gruppen in dieser Jahreszeit. Es gibt auch eine andere Hypothese, warum Männer von Frauen im Herbst mehr beeindruckt sind. Es wird „Kontrast-Effekt“ genannt. Im Sommer sehen Männer viel nackte Frauenhaut und gewöhnen sich daran. Im Herbst ist es anders herum, da Frauen ganz viel an haben, müssen sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Außerdem sind Mann und Frau in diesen kühlen Monaten körperlich aktiver, weil die heißeste Zeit schon vorbei ist. Ab sofort gibt es mehr Abkühlung und mehr Energie!
8. Die Herbstentstehung nach der griechischen Mythologie
Nach der griechischen Mythologie entstand der Herbst, weil Persephone, die Tochter von Demeter, der griechischen Göttin der Fruchtbarkeit und Ernte, von Hades, dem Gott der Unterwelt, entführt wurde. Demeter wurde sehr traurig und gleichzeitig wütend. Sie ließ von den Bäumen die Blätter fallen, die Felder austrocknen, die Blumen in den Gärten verschwinden. So gab sie den Weg zum Herbst! Da Persephone jedes Jahr zu dieser Zeit wieder zu Hades zurückkehrte, bekam der Herbst seine jährliche Wiederholung.
9. Ei-Experiment während der Tagundnachtgleiche
Auf dem Tag der Herbst-Tagundnachtgleiche kann man ein interessantes Ei-Experiment mit Kindern durchführen. Normalerweise ist es unmöglich, dass das hart gekochte Ei auf der Spitze steht. Das gilt aber nicht für die Tagundnachtgleiche! An diesem Tag können sich alle von der Tatsache überzeugen, dass das Ei die Regel bricht und auf dem Tisch ohne zu rollen stehen bleibt.
10. Vorsicht Autofahrer: Erhöhter Bremsweg
Genauso wie die Libido, erhöht sich der Bremsweg im Herbst durch nasse Fahrbahnen und das Laub bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 100 km/h um ca. 20 Meter. Vergesst das nicht und seid vorsichtig!
Frühling und besonders der Herbst sind meine liebsten Jahreszeiten, nach dem allzu heißen Sommer eine Erholung. ?