Die Pistazie: ein natürlicher Konservierungsstoff?

Die Pistazie: ein natürlicher Konservierungsstoff?

Wer von Euch kennt das? Eines lieben Morgens wird in den dunklen Tiefen des Küchenschranks eine Packung Croissants gefunden. Nanu, wo kommt die denn auf einmal her? Auch nach langem Überlegen können wir uns nicht an den Kauf dieser Backwaren erinnern. Komisch, sehen doch die Croissants selber noch recht frisch aus! Nach einem Blick auf das Verfallsdatum dann die Ernüchterung: Die Croissants haben schon vor über einem halben Jahr das Zeitliche gesegnet.

Warum die Croissants dann noch so aussahen als kämen sie gerade frisch aus dem Ofen zeigt uns ein Blick auf die Zutatenliste: Konservierungsstoffe soweit das Auge reichen kann!
Doch was genau sind Konservierungsstoffe? Stehen sie im Zusammenhang mit gesundheitlichen Beschwerden? Und gibt es vielleicht eine natürliche Alternative?

Sinn und Zweck von Konservierungsstoffen

Bei Konservierungsstoffen handelt es sich um ein antimikrobielles Biozid, kurz gesagt um einen Wirkstoff der die sogenannten Mikroorganismen (bspw. Bakterien, Pilze) ausschaltet. Dadurch kann die Haltbarkeit eines Produkts enorm verlängert werden. Nebenbei tragen Konservierungsstoffe zur optischen Veränderung eines Produktes bei.

Das Ergebnis: Attraktiveres Erscheinungsbild = Erhöhte Kaufbereitschaft.

Produkte in denen Konservierungsstoffe enthalten sind:

In der EU sind eine ganze Reihe an Konservierungsstoffen in Lebensmitteln zugelassen.
So sind Konservierungsstoffe u.a. in Fleisch, Wurst, Brot, Fisch, Aufstrichen, Soßen, Ketchup, Mayonnaise und Fertiggerichten enthalten.

Kennzeichnungspflicht von Konservierungsstoffen:

Konservierungsstoffe werden entweder durch eine E-Gruppe (E 200-299) gekennzeichnet  oder mit ihrer genauen Bezeichnung angegeben. Die genaue Bezeichnung können hierbei Begriffe sein wie: Benzoesäure, Sorbinsäure, Kaliumnitrit und Natriumnitrat.

Gesundheitliche Bedenken

Manche Konservierungsstoffe stehen im Verdacht Kopfschmerzen, Durchfall oder Übelkeit hervorzurufen. Auch seien allergische Reaktionen unter Umständen Symptome einer Aufnahme von Konservierungsstoffen. In Babynahrung sind Konservierungsstoffe daher in der Regel nicht erlaubt.

Laut Untersuchungen sind jedoch nicht alle Konservierungsstoffe bedenklich.

  • Konservierungsstoffe, die als unbedenklich gelten: 
    E 200 bis E 203, E 236 bis E 238
     
  • Konservierungsstoffe, die als problematischer gelten und evtl. zu einem der oben aufgeführten Symptomen führen könnten: 
    E 210 und E 233
     
  • Konservierungsstoffe die als besonders kritisch gelten und im Verdacht stehen krebserregend zu sein: 
    E 249 bis E 252

Weiterer Gefahrenfaktor:

Bestimmte Lebensmittel werden mit dem Antibiotikum Natamycin, E 235, behandelt. Natamycin dient der Abtötung von Schimmelpilzen. Wird das Natamycin jedoch in regelmäßigen Abständen aufgenommen, so besteht die Gefahr einer Antibiotika-Resistenz.

Nach diesen Informationen fragt man sich als Verbraucher zu Recht, warum bestimmte Konservierungsstoffe, gelten sie doch als problematisch wenn nicht sogar besonders kritisch, nach wie vor in unseren Lebensmitteln enthalten sind und ob es nicht vielleicht eine Alternative gibt.

Pistazie eine natürliche Alternative?

Wie beim fünften Kongress der European Microbiologists (FEMS 2013) in Leipzig von Frau Dr. Giuseppina Mandalari präsentiert wurde, verfügt die Pistazie über Wirkstoffe die sich positiv auf die Haltbarkeit von Lebensmittel auswirken könnten. Derzeit wird die antibakterielle Wirkung von Pistazien verstärkt durch Wissenschaftler untersucht; auch um der Gefahr einer zunehmenden Antibiotika-Resistenz entgegenzuwirken.

Unser Fazit: Bei all den Bedenken die gegen die meisten Konservierungsstoffe bestehen,  würden wir uns über die Pistazie als natürliche Haltbarkeitsalternative sehr freuen!
Unser Tipp bis dahin für alle die es sich leisten können: Umsteigen auf Bioprodukte, denn hier gelten im Bereich Konservierungsstoffe strenge Vorschriften. So ist z.B. der Konservierungsstoff E 235 (s.o.) in Bioprodukten strengstens verboten!

Diskussion erwünscht!

Wie findest du diesen Tipp?

Voriger Tipp
Glukose-Fruktose-Sirup - Ein fragwürdiger Sirup?
Nächster Tipp
Schalttage zum Abnehmen
Profilbild
Tipp erstellt von
am
Jetzt bewerten!

Bewerte jetzt diesen Tipp!
Vergib zwischen ein und fünf Sternen:

3,6 von 5 Sternen
auf der Grundlage von
26 Kommentare

Sehr guter Beitrag !
Ich bin am überlegen, ob ich nicht wenigstens nur noch Bio-Gemüse kaufen sollte.
Es wird etwas teurer, aber das Leben kann so kurz sein wenn man sich nach und nach selbst vergiftet.
Ich hatte heute Blumenkohl, der sah am 3. Tag noch genauso frisch wie am ersten Tag aus.
Geschmacklich konnte man ihn vergessen, es ist nur was fürs Auge was da produziert wird.

Viel Geld , kein Geschmack und 100% behandelt.
Also ich werde es umsetzen und nur noch Bio-Gemüse kaufen.
@peggy: du sprichst mir wieder mal aus dem Herzen :-)

Das ist nicht nur bei Gemüse so, auch bei Fleisch- und Wurstwaren.

Wir haben paar Orte weiter einen Fleischer, der Direktvermarkter ist. Wenn man dort Fleisch und Wurst kauft, merkt man gehörig den Unterschied. Es gibt Fleisch und Wurst bei uns jetzt viel weniger, aber dafür von diesem Direktvermarkter und nicht mehr aus dem Supermarkt.

Um Biogemüse zu kaufen, müssen wir auch fahren, bei uns im Ort gibt es da auch leider nichts zu kaufen.
Fleisch und Wurst kaufe ich schon seit einiger Zeit beim Metzger.
Das Fleisch schmeckt viel zarter, ganz anders als im Supermarkt.
Die Wurst ist etwas zu salzig für meine Begriffe, das ist wohl das Konservierungsmittel der Wahl des Metzgers,aber eben keine Chemie!
Ich lasse ganz dünne Scheibchen schneiden, dann ist es ok.
Bin aber auch ein ausgesprochen wenig Salzverbraucher :-)), was für andere völlig ok ist, ist mir schon zu salzig.
Also ich will nicht meckern....nein nein das will ich nicht.Bin froh dass wir ihn haben, und er ist nur 5 Minuten Fußweg entfernt, da kommt Freude auf.

Tipp online aufrufen
Hol dir unsere besten Tipps als PDF / eBook!

Du druckst gerne unsere Tipps und Rezepte aus? Unter www.frag-mutti.de/ebooks findest du unsere besten Tipps und Rezepte zum Abspeichern und Ausdrucken. Nur 2,90 €!