Hefewasser ist eine gute natürliche Alternative für industriell hergestellte Hefe oder für Sauerteig. Das selbst gemachte Hefewasser hat viele Vorteile. Es kann sehr einfach ohne Chemie hergestellt werden und wird viel besser vertragen als die normale Hefe, die es zu kaufen gibt.
Es soll sich positiv auf die Darmflora auswirken und Verstopfungen verhindern. Brote, Brötchen und anderes Hefegebäck, das mit Hefewasser gebacken wird, wird besser vertragen, das kommt dadurch, dass man den Teig lange gehen lässt.
Bei der Herstellung von Hefewasser werden organische Stoffe in Säure, Gas und Alkohol umgewandelt (fermentiert). Geeignete Zutaten für die alkoholische Gärung sind z. B. getrocknete Datteln, Korinthen, Rosinen, Pflaumen oder Aprikosen. Auch Erdbeeren, Blüten, Obst oder andere essbare Früchte kann man dazu verwenden. Außerdem braucht man noch braunen Zucker oder Honig, abgekochtes, lauwarm abgekühltes Wasser und eine verschließbare Flasche, durch deren Flaschenhals die Früchte passen und auch wieder entfernt werden können.
Ich habe es mal mit Datteln ausprobiert.
Zutaten für 0,75 Liter
- 2 Datteln
- 50 g braunen Zucker (Rohrohrzucker)
- 0,75 L abgekochtes, handwarmes Wasser
- und eine Flasche mit Schraubverschluss
Zubereitung
Alle Zutaten werden in die saubere, heiß ausgespülte Flasche gefüllt, diese wird dann fest verschlossen und alles kräftig durchgeschüttelt. Nun lässt man die Flasche bei Zimmertemperatur 8 bis 10 Tage stehen und schüttelt sie zweimal am Tag gut durch. Vorher muss man sie aber jedes Mal vorsichtig öffnen, um die sich bildenden Gase entweichen zu lassen, und auch nach dem Schütteln nochmals kurz öffnen. Durch das Schütteln wird die Hefe im Wasser aktiviert. Schon am 2. bis 3. Tag bilden sich die ersten kleinen Bläschen an der Oberfläche und nach 8 bis 10 Tagen ist das Hefewasser dann fertig zur Verwendung.
Es riecht dann nach Most, Apfel oder einer Mischung aus Bier und Cidre. Wichtig dabei ist aber, dass sich kein Schimmel bildet! Im Kühlschrank aufbewahrt ist das Hefewasser dann mehrere Wochen haltbar.
Verwendung des Hefewassers:
Bei Rezepten für Pizza oder Brot kann man die normal angegebene Flüssigkeitsmenge (Wasser) oder nur einen Teil durch Hefewasser ersetzen. Der Teig kann dann wie gewohnt zubereitet werden und man lässt ihn am besten über Nacht ruhen.
Auffrischen:
Ist das Hefewasser bis auf ca. 100 ml verbraucht, kann man die Datteln entfernen. Den Rest füllt man dann wieder mit frischem, abgekochten, handwarmen Wasser auf 0,75 (oder 1 Liter) auf und fügt auch wieder 50 g Rohrzucker hinzu. Man kann auch die Datteln in der Flasche lassen. Dann wird alles wieder kräftig durchgeschüttelt und wie am Anfang lässt man die Flasche stehen und schüttelt wieder zweimal täglich durch.
Da ein Teil des Wassers schon fermentiert ist, dauert die Herstellung des Hefewassers diesmal nur etwa 2 bis 4 Tage. Riecht es dann wieder ähnlich wie Most, hat es lange genug gegärt und kann nun verwendet werden.
Durch das Auffrischen nimmt die Kultur von Mal zu Mal an Triebkraft zu.