Riechdiät: Düfte haben keine Kalorien

Riechdiät: Düfte haben keine Kalorien
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 „Riecht euch was aufs Brot“. Das rät in der Geschichte „Der Zaun“ von Jan Balet die Mutter der armen Familie ihren Kindern. Sie sollen sich mit ihrem Maisbrot an den Zaun stellen und dazu den Essensduft der reichen Nachbarn genießen. Die Kinder der armen Familie gedeihen dabei prächtig.

Nach dem Motto der Geschichte könnte man sich - das eigene Butterbrot kauend - irgendwo hinstellen, wo lecker gekocht wird - vor das Küchenfenster des Nachbarn - vor ein Edelrestaurant etc., und den Duft dazu genießen. Dann spart man sich nicht nur das Geld, sondern auch die Kalorien und eine Menge Arbeit. Einkaufen, Kochen, Abwaschen, alles gestaltet sich ja dann viel einfacher.

Hauptkomponente des Geschmacks ist der Duft. Ein Großteil des Geschmackserlebnisses ist dem angenehmen Duft der Speisen geschuldet. Das merkt man, wenn man wegen Erkältung eine verstopfte Nase hat. Das Essen schmeckt fad und man hat kaum Lust zu essen. Die Zunge kann tatsächlich nur wenige Geschmacksstoffe unterscheiden: süß, sauer, salzig, bitter. Den Rest besorgt die Nase. Also brauchen wir, um Lebensmittel zu genießen, eigentlich nur kleine Mengen über Zunge und Gaumen wandern zu lassen, wenn wir umso länger vorher oder während dessen daran riechen, oder uns bei bestimmten Lebensmittel ganz auf das Riechen beschränken. Wenn man auf Nahrungsmittel und Gerichte verzichten will oder muss.

Es gibt viele Gründe, warum man manchmal oder immer auf bestimmte Nahrungsmittel oder Gerichte verzichtet:

  • man verträgt es gar nicht oder nur in geringen Mengen (vielleicht wegen einer Intoleranz)
  • es hat zu viele Kalorien
  • es führt zu Mund- oder Körpergeruch (Zwiebeln, Knoblauch, Fisch)
  • es ist die falsche Tageszeit. Ich kann nachmittags und abends keinen Kaffee mehr trinken, weil ich dann nicht schlafen kann. Spätabends mag ich auch nicht mehr viel essen, weil ich sonst schlecht schlafe.
  • es ist zu aufwendig. Einkaufen und Zubereitung kosten Zeit und Geld.

Im Duft schwelgen - weniger in den Magen - in all diesen Situationen braucht man auf den Genuss nicht zu verzichten, wenn man bewusst ausgiebig den Duft genießt. Ich rieche also mit Wonne, Kaffeeduft zu meinem Nachmittagskuchen, ohne ihn zu trinken. Eigentlich würde es reichen, wenn ich heißes Wasser trinke, während ich am Kaffee schnupper, aber meist trinke ich dann Roibuschtee, der hervorragend zum Kaffeeduft passt.

Wenn ich durch die Stadt gehe, dann genieße ich, wo es sich ergibt, den Duft von frischgebackenem Brot, von Waffeln, von frisch gemahlenem Kaffee, den Duft, der aus Restaurants nach draußen dringt usw., auch, ohne einzukaufen oder einzukehren. Oft habe ich sogar den Eindruck, dass die Imbissbudenbesitzer mehr Aroma in die Lüftung geben, als in die Speisen, um Kunden anzulocken. Also ist man gut beraten, wenn man vor allem den Duft genießt.

Oder ich halte mir eine Knoblauchzehe oder eine Zwiebel unter die Nase, während ich Salat esse, und habe keine Magenprobleme, die ich bekomme, wenn ich rohen Knoblauch und Zwiebel esse.

Wenn ich ganz dollen Süßigkeitenhunger bekomme, dann halte ich auch schon einfach mal nur meinen Riechzinken in die Lakritz-Konfekt-Tüte und atme tief ein ohne zu naschen oder nehme mir jedes Mal nur ein kleines Stückchen. So habe ich durch das bewusste Riechen viel länger davon.

Und wenn ich meinen Führerschein nicht gefährden will, dann schnuppere ich nur am Sambuca, zu dem der Italiener uns nach der Pizza einlädt. Mein Göga beschwert sich nur, dass er immer zwei trinken muss. ;-). Für echte Weinkenner ist das Aroma eines Weines, das durch die Nase wahrgenommen wird, unentbehrlich für den gesamten Weingenuss. Also wenig trinken und viel Riechen, dann hat man am nächsten Morgen keinen Kater.

Es geht:

Man kann Gerüche und Düfte genießen und sich freuen, dass all die negativen Folgen ausbleiben, die eintreten würden, wenn man es auch essen würde. Weniger essen und mehr riechen ist eine sehr genussvolle Diät. Deswegen wird auch immer geraten sehr langsam zu essen, weil man dann die Speisen länger riecht. Riechen als Ablenkung.

Vielleicht hilft es ja auch denen, die mit dem Rauchen aufhören wollen:

Nein, das soll kein Aufruf zum Passivrauchen sein. Aber ihr könntet anstelle einer Zigarette, andere Duftstoffe inhalieren. Sei es tatsächlich den Kopf über Kräutertee hängen und den Dampf inhalieren, oder andere Riechsäckchen herstellen. An Tabakblättern riechen, die nicht angezündet sind. Kauft euch anstelle einer Zigarettenschachtel einen Blumenstrauß oder besser noch eine Pflanze mit wohl riechenden Blüten und schnuppert immer daran.

Es gibt auch angenehme Düfte, die vom Essen ablenken. Zum Beispiel Pfefferminz. Nach dem Zähneputzen mit Pfefferminzzahnpasta habe ich zum Beispiel keinen Appetit mehr. Auch vergeht mir bei starkem Parfümgeruch der Appetit.

Vielleicht findet jeder für sich einen angenehmen Duft, der vom Essen ablenkt. Viel Erfolg und viel Genuss dabei.

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