Nachhaltig einkaufen und Essen planen ist nicht einfach. Heute möchte ich euch ein paar kleine Tipps und Tricks rund ums Sparen bei Lebensmitteln geben. Es fällt auf, dass immer mehr Leute im Einkaufsladen zu Fertiggerichten greifen und es mittlerweile auch wirklich so gut wie alles fix und fertig zu kaufen gibt. Da diese Dinge oftmals mit vielerlei Zusatzstoffen haltbar gemacht werden und teurer sind, weil sie bereits verarbeitet wurden, gebe ich einige Beispiele, wie man Geld sparen und gleichzeitig sogar die Qualität verbessern kann.
Essensplan mit Flexibilität
Beim Einkaufs- und Essensplan mag man diskutieren. Ich plane grob schon im Voraus, was ich kochen und essen werde, aber oftmals überkommt mich auch im Supermarkt etwas. Manchmal sehe ich was, auf das ich dann Appetit bekomme. Wenn ich plane, lasse ich mir also auch ein wenig Luft für Spontanität. Das bedeutet, dass ich dann andere Dinge umdisponieren muss. Andererseits kann man auch vieles mit Flexibilität ausgleichen und so kommen hin und wieder ganz neue Gerichte zustande.
Was meine ich mit Flexibilität?
Damit meine ich, dass wir oft schauen, welche Lebensmittel dringend verbraucht werden müssen und damit dann unsere Gerichte zubereiten. Das bedeutet, dass unser Salat vielleicht mal Paprika und auch Mais enthält, weil eben Paprika und eine Dose Mais angebrochen sind. Manchmal ist der Salat aber auch mit Thunfisch, geriebenem Käse und Kidneybohnen, weil es die Dinge sind, die aufgebraucht werden müssen.
Bei Gemüse kann auch viel variiert werden. Ob Erbsen oder Brokkoli, ist uns meist relativ egal und wir richten uns nach dem, was da ist. Bei Obst kaufen wir nicht alles zwingend in großen Verpackungen und lassen es dann alt werden. Wir gehen öfter aus dem Haus, halten auf dem Rückweg kurz an und kaufen erst dann neu, wenn das alte Obst aufgegessen ist.
Ein Beispiel: Neulich waren Nektarinen im Angebot, also haben wir ein Kilo gekauft, obwohl ich ursprünglich eine Ananas wollte. Die Ananas kommt einfach nächste Woche dran – so bleibt nichts übrig.
Sparen durch unverarbeitete Lebensmittel
Tiefkühl- und Frischgemüse
Wir kaufen eigentlich eine Menge tiefgekühltes Gemüse, allerdings immer reines Gemüse, ohne Rahmsoße oder ähnliches, da wir dieses überall einsetzen können. Je nach Saison kaufen wir frisches Gemüse oder frieren Gemüse aus dem Garten ein. Dies geht super mit Karotten, Zwiebeln, Zucchini, Porree, Brokkoli, Kohlsorten und Sellerie, aber auch mit Kräutern.
Übrigens kann man auch Reste einer angebrochenen Schlagsahne oder Kokosmilch, die man zum Kochen verwendet hat, problemlos einfrieren.
Fleisch selbst verarbeiten
Wir kaufen Fleisch nur unverarbeitet, also im Ganzen.
Beispiel: Es gibt ein ganzes Hähnchen mit ca.1,5 Kilogramm für ca. 6,50 Euro zu kaufen. Hieraus schneiden wir selbst zu Hause:
- 2 Keulen
- 2 Flügel
- 2 Brüste
Den Rest haben wir für selbstgemachte Hühnerbrühe. Außerdem frisst unser Hund gerne die Innereien.
Kauft man alles einzeln, kosten:
- 2 Keulen ca. 3,50 Euro,
- 3–5 Flügel etwa 3 Euro,
- die Brust rund 5,50 Euro oder mehr.
Man zahlt also 40 % mehr und bekommt kaum mehr Fleisch, nur weil man selbst nicht zerlegen möchte.
Selbst kochen statt Fertiggerichte
Ähnlich ist es bei Nudel-, Kartoffel- und Reisgerichten. Kauft man all diese Dinge ohne, dass sie bereits zubereitet sind, zahlt man deutlich weniger.
Man kann beispielsweise:
- Soßen, wie Tomaten- oder Bolognese-Soße, selbst zubereiten,
- Pommes aus frischen Kartoffeln schneiden,
- Kartoffelpuffer selbst reiben
- und Reis mit etwas Gemüse und Sojasoße braten.
So zahlt man deutlich weniger, als für die jeweiligen Fertiggerichte. Reibe ich einen Kanten-Gouda selbst zu Streukäse, bekomme ich für 3,49 Euro 450 Gramm geriebenen Käse. Kaufe ich die fertige Packung, zahle ich 2,29 Euro für 150–200 Gramm. Auch selbstgebackener Kuchen, Muffins, Pfannkuchen, Kaiserschmarrn oder Pizzateig sind einfach zu machen, kaum mehr Arbeit, aber im Nachhinein deutlich günstiger.
Obst und Gemüse haltbar machen
Bei Obst frieren wir auch einiges ein und sind dort sehr sparsam. Bei Erdbeeren esse ich jeden noch so kleinen „Verschnitt“. Die matschigen, aber nicht schimmeligen Erdbeeren friere ich ein, damit wir sie zu unserer selbstgemachten Marmelade geben können, wenn wir diese im Herbst einkochen. Übrigens kochen wir auch Tomaten ein, da wir im Garten Tomaten anbauen. Meist kommen wir mit denen, die wir haben, relativ gut über den Winter.
Man muss nur ein wenig Kreativität, Planung und Flexibilität mitbringen, um nachhaltig, vielseitig und saisonal zu essen und einzukaufen. Dass man dabei sogar Geld sparen kann, ist ein toller Nebeneffekt!