Bärlauch sammeln und verwenden

Bärlauch sammeln und verwenden

Wenn man beim Spazierengehen im Wald plötzlich den Duft nach Knoblauch wahrnimmt, ist man auf Bärlauch gestoßen. Hier lohnt es sich, eine kleine Pause einzulegen und etwas von dem köstlichen Bärlauch einzusammeln. Doch es gibt ein paar Punkte, die man beim Sammeln von Bärlauch beachten muss.

Alles Wissenswerte um eines der beliebtesten Wildkräuter in unseren Regionen erfahrt ihr jetzt.

Der Bärlauch

Auch unter dem Namen Waldknoblauch oder wilder Knoblauch bekannt, gehört der Bärlauch zur Familie der Zwiebelgewächse. Er ist eng mit dem Knoblauch, der Zwiebel sowie dem Schnittlauch verwandt. Sein lateinischer Name „Allium Ursinum“ sagt einiges über den Bärlauch aus. So bedeutet „Allium“ nichts anderes als Lauch und „Ursinum“ von Bären verzehrt. Man erzählt sich, dass die Bären nach ihrer Winterruhe zuerst den Bärlauch essen, um wieder zu Kräften zu kommen.

Sammeln

März bis Juni ist die Sammelzeit für den Bärlauch. Der Geschmack des Bärlauchs ist jedoch am frischesten und aromatischsten, wenn er noch nicht geblüht hat. Da die Blätter des Bärlauchs leicht mit den Blättern der Herbstzeitlosen sowie den Blättern der Maiglöckchen verwechselt werden können, ist beim Sammeln Vorsicht geboten.

Folgende Punkte sollten beim Sammeln des Bärlauchs beachtet werden:

  1. Riechen: Im Gegensatz zu den Maiglöckchen und den Herbstzeitlosen verströmt der Bärlauch wie oben erwähnt einen intensiven Geruch nach Knoblauch.
  2. Sehen: Bärlauchblätter besitzen eine Blattrippe, die weder die Blätter der Herbstzeitlosen noch der Maiglöckchen besitzen. Die Blattnerven des Bärlauchs stehen ca. 3-4 mm auseinander, wohingegen sie beim Maiglöckchenblatt enger stehen.
  3. Fühlen: Im Gegensatz zu den Blättern der Herbstzeitlosen, welche äußerst sparrig sind, fühlen sich Bärlauchblätter weich und geschmeidig an. Weiterhin besteht hier jedoch die Gefahr der Verwechslung mit Maiglöckchenblättern, welche ebenfalls weich und geschmeidig sind. Hier müssen Punkt 1 und Punkt 2 angewandt werden.
  4. Waschen: Vor der Verwendung muss der Bärlauch gründlich gewaschen werden, da er wie viele an-dere Kräuter oder Beeren, die im Wald oder am Waldrand gesammelt werden, Träger des Fuchsbandwurms sein kann.

Beachtet man diese vier Punkte, so steht dem Sammeln des Bärlauchs nichts im Wege. Wer sich dennoch unsicher ist, kann abwarten bis der Bärlauch blüht. Der Bärlauch hat weiße, flache doldenartige Blüten.

Verwendung

Wenn möglich sollte der Bärlauch frisch verwendet werden.

Beliebte Bärlauchgerichte sind:
Bärlauchsuppe, Bärlauchpesto und Bärlauchbrotaufstrich

Darüber hinaus passt die Würze des Bärlauchs hervorragend in Salate und Suppen und ist ein geschmackliches Highlight in Spaghetti Carbonara.

Beim Trocknen gehen die meisten Inhaltsstoffe verloren. Möglichkeiten, den Bärlauch dennoch haltbar zu machen:

  • Verarbeitung zu Bärlauchbutter. Diese würzige Butter kann eingefroren für mehrere Wochen gehalten werden.
  • Bärlauchblätter so klein wie möglich hacken und anschließend in ein Einmachglas füllen. Nun etwas Öl darüber geben. Im für mehrere Wochen haltbar.
  • Die Würze des Bärlauchs auf Essig oder Öl übertragen (durch Einlegen)
  • Bärlauchblätter so klein wie möglich hacken und mit etwas Wasser zu Eiswürfeln einfrieren

Medizinische Wirkung

Bärlauch gehört zu den Kräutern, denen einige medizinische Wirkungen zugeschrieben werden. So wirkt Bärlauch krampflösend, blutreinigend und blutdrucksenkend. Darüber hinaus hilft er bei Störungen des Magen-Darmtrakts und Hautausschlägen und beugt dem Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko vor.

Das Aufbrühen zu einem Tee ist eine geeignete Form zur Aufnahme aus gesundheitlichen Gründen.

Wusstest du außerdem, dass:

  • Der leckere Bärlauch für Pferde giftig ist
  • Der etwas strenge Knoblauchartige Geruch des Bärlauchs im Gegensatz zum Knob-lauch nicht anhaltend ist
  • Man nur ein, maximal zwei Bärlauchblätter pro Pflanze sammeln sollte, damit der Bärlauch weiter wachsen kann

Das war unser kleiner, wissenswerter Ausflug rund um das Thema Bärlauch. Ich hoffe für den ein oder anderen waren ein paar interessante Informationen dabei. Viel Spaß beim Sammeln!

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13 Kommentare

Ich habe Angst vor Bärlauch ;-))

In meinem Garten wuchern so viele Maiglöckchen, dass sie den einst gepflanzten Bärlauch längst überwuchert haben und ich zu sehr an meinem Leben hänge, als dass ich das jetzt noch auseinanderzupfe.

Schade, denn Pesto und Essig und Öle wären genau mein Ding.
Bitte beim Sammeln rücksichtsvoll mit der Natur umgehen, d.h.
-nur in grossen Beständen sammeln
-die Pflanzen nicht zertreten
-nur 1 bis 2 Blätter pro Pflanze abschneiden (nicht ausreissen!)
damit auch die nächste Bärlauch-Saison Freude macht. Danke
@furri88: Gute und wichtige Anmerkung, danke!
Für alle Bärlauch-Liebhaber:
Mal abgesehen von den sicherlich wertvollen Tipps zur Erhaltung des Bärlauchs. Wie wäre es mal mit einem Rezept zur jetzigen Spargelzeit? Es kann sein, dass schon genügend Rezepte im Netz rumschwirren aber ich weiß nicht ob dieses sich auch darunter rumtümmelt und deshalb schreibe ich es einfach mal.

Wir essen gerne Spargel und dazu gibt es neue, kleine Kartoffeln und einen Luftgetrockneten Schinken oder auch gar nichts (das ist mir persönlich fast immer lieber😋 mein Mann mag immer was zum "Beißen") und dazu gibt es einfach eine Bärlauchbutter. Bärlauch in der Menge nach Belieben in kleine Streifen schneiden und dann kurz in zerlassener Butter (Menge nach Belieben) angehen lassen und über den Spargel und evtl. die Kartoffeln geben.
Man braucht keine Hollondaise selber machen oder eine kaufen. Der Spargelgeschmack kommt so viel besser raus und dazu noch ein leichter Knoblauchgeschmack)😋.
Wer Lust hat einfach mal probieren!

Wer einen Graten hat kann ihn auch noch selbst anpflanzen, das haben wir gemacht (im Wald ein kleines Stückchen ausgegraben und bei uns in einem schattigen Plätzchen eingepflanzt) und nun wächst er schön vor sich hin und wird so von Jahr zu Jahr mehr.

Guten Appetit
LG
Nunja. Jetzt blüht er... Und nun? *ratlos guck*
@zumselchen, man kann Bärlauch dann immer noch verwenden. Der Knoblauchgeschmack zieht bei der Blüte zwar leicht von den Blättern in die Blüte. Von daher ist die Bärlauchpflanze dann nicht mehr ganz so geschmacksintensiv, aber durchaus noch gut zu verwerten.
@zumselchen:
Wenn die Blüten noch geschossen sind, kann man sie auch für Bärlauchkapern verwenden (das Rezept ist bei `You Tube´) aber auch die Blätter schmecken noch wenngleich nicht so wie ganz am Anfang. Ganz grob nennt man die Zeit von Ende März bis Anfang Juni die sich zum Sammeln eignet.
LG
@Drachima, @susant: Danke für Eure Antworten. Demnach spricht also nichts dagegen, wenn das Zumselchen die Blüten gerade mit verarbeitet? Außer vielleicht, dass die Blüten fast zu hübsch sind...
@zumselchen, es spricht gar nichts dagegen, wenn die Blüte mit verarbeitet wird.
@susant:
Sorry
Es sollte natürlich heißen: Wenn die Blüten noch geschlossen sind.
Wenn sie schon offen sind, sind sie für Kapern (Knospen) ungeeignet und für andere Sachen schwindet eben der Geschmack aber sie sind nicht giftig. So spricht nichts gegen den Konsum der Blüten - eben eine Geschmacksfrage (durch das Aufblühen benötigen sie den Saft aus den Blättern wo normalerweise der Geschmack hauptsächlich drinsteckt).

LG
@xldeluxe: Bei mir im Garten ist das ähnlich, aber ganz klar Bärlauch steht jetzt schon da und Maiglöckchen spitzeln noch nicht aus dem Boden, dazu er unverwechselbare Geruch und das Gefühl der weichen Bärlauchblätter. Habe einen großen Wildgarten und noch nie hat sich Jemand bei mir vergriffen. Einfach nur bis Mitte April pflücken, dann sollte es keine Überschneidungen geben. Guten Appetit
Bärlauch sollte man erst zum Schluss in ein Gericht geben ,so viel ich weiß! Da sonst das ganze Essen bitter schmeckt.
Bärlauch selbst steht zwar nicht unter Naturschutz, er wächst aber vorwiegend in feucht-schattigen Gebieten, die oft geschützt sind. Dort darf man ihn dann weder pflücken noch ausgraben.
Auch in nicht geschützten Gebieten sollte man nicht Massen von Bärlauch pflücken, sondern nur die Menge, die - wie Sachsens Verordnung das so schön beschreibt- einer handstraußgroßen Menge entspricht.

Sehr lecker Bärlauchpesto, oder auch dünnen Pfannkuchen (Flädle), in denen Bärlauchstreifen mitverbacken wurden.
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