Mehr Genuss: Obst richtig einkaufen und lagern

Mehr Genuss: Obst richtig einkaufen und lagern
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Wer hat nicht schon auf dem Markt oder im Laden Obst eingekauft und dasselbe zwei Tage später feierlich der Biomülltonne überlassen? Die ach so lachenden Pfirsiche – knallhart. Die reifen Avocados – braun und matschig. Man kann bei Einkauf und Lagerung aber auch vieles richtig machen.

Was man über Obst wissen sollte

Nicht alles ist, was es scheint. So sind Erdbeeren keine Beeren sondern Sammelnüsse, Avocados und Tomaten kein Gemüse, sondern Früchte, Rhabarber keine Frucht sondern ein Gemüse, Bananen keine Früchte, sondern Beeren. Aber die wichtigste Eigenschaft, die man kennen muss, ist: Reift das Früchtchen nach oder nicht? Es gibt Früchte, die bei Zimmertemperatur auch dann noch reifen, wenn sie schon geerntet wurden. Dabei spielt das Reifegas Ethylen eine große Rolle. Das wird bei der Nachreifung abgegeben und lässt dann andere Früchte in der Umgebung ebenfalls reifen oder Vorsicht: welken und altern.

Nachreifende Früchte sind:

Äpfel, Birnen, Aprikosen, Nektarinen, Pfirsiche, Avocados, Bananen, Kaki, Kiwi, Mango und Papaya, Pflaumen und Tomaten.

Nicht nachreifend sind:

Ananas, Auberginen, Beeren, Kirschen, Trauben, Zitrusfrüchte.

Nachreifen geht übrigens, wie der Name schon sagt, nur, wenn relativ reif geerntet wurde. Den Reifeprozess kann man unterbrechen oder verlangsamen, wenn man die Früchte kühl lagert, man beschleunigt ihn, wenn man die Früchte zusammen mit einem Apfel in ein Tuch oder Zeitungspapier wickelt.

Der Einkauf

Wer unbeschädigt einkauft, spart bares Geld. Obst hält sich in der Regel nicht sehr lange, und wenn es Schadstellen hat, geht der Kaputtprozess umso schneller. Also ruhig kritisch sein und ganz genau hinsehen. Die aromatischsten Erlebnisse hat man mit Sicherheit, wenn man Obst und Früchte nur in der jeweiligen Saison einkauft. Gerade bei Beeren ist das entscheidend, im Winter lieber auf Tiefkühlprodukte ausweichen. Wie erkennt man nun, ob Obst frisch und reif ist?

Beeren

Auf unbeschädigte Beeren achten, ruhig auch mal nach unten in die Schale spicken. Hier entscheiden Farbe und Duft: Blasse Himbeeren oder Erdbeeren mit grünen Stellen stehen lassen! Dann schnell verbrauchen, sie halten sich maximal zwei Tage. Zur Not über Nacht in den , dann aber zwei Stunden vor dem Verspeisen raus in die Wärme. Einfrieren geht sehr gut, am besten man friert die Beeren einzeln auf einem Tablett oder Blech ein und packt sie erst tiefgekühlt in den Beutel. Genauso wieder auftauen.

Äpfel und Birnen

Da Äpfel und Birnen bei kühler Lagerung kaum an Qualität und auch an Vitaminen verlieren, bekommen wir sie das ganze Jahr über. Kleiner Tipp: wenn die Früchte eher matt glänzen, sind sie frischer, da sie ihre natürliche Schutzschichte noch besitzen. Lagerung am besten kühl und dunkel, Kühlschrank ist zu kühl und zu dunkel. Und Vorsicht bei dem, was man neben den nachreifenden Übeltätern lagert: Brokkoli wird gelb, Blumenkohl welk, Bananen braun! Wenn man zuviel hat und das unmöglich frisch verbrauchen kann: Kompott oder Brei kochen. Einfach klein schneiden, mit Zucker zum kochen bringen, durch ein Sieb streichen und heiß in Marmeladegläser füllen.

Pfirsich, Nektarinen und Aprikosen

Riecht es gut und hat die Aprikose Sommersprossen? Dann kann man beruhigt einkaufen. Diese Fruchtfamilie reift nach und man muss nur vermeiden, zu grüne und harte Teile zu kaufen. Lagerung am besten bei Zimmertemperatur, Kühlschrank geht auch, damit stoppt man den Reifeprozess.

Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen

Beim Einkauf auf unbeschädigte Früchte und eine matte Oberfläche achten. Halten im Kühlschrank 2-3 Tage.

Zitrusfrüchte

Konventionelle Mandarinen, Orangen, Zitronen, Limetten werden mit Konservierungsmitteln und Fungiziden behandelt – das muss auch deklariert werden. Deshalb nach dem Schälen immer die Hände waschen, bevor man das Fruchtfleisch berührt. Oder Bio kaufen. Zitrusfrüchte dürfen nicht in den Kühlschrank, können aber trotz dicker Schale austrocknen. Außen hui, innen pfui. Anders bei dünnschaligen Orangen und Zitronen. Wenn hier die Schale hart und eher lederartig wird, ist dies ein Schutzmechanismus der Pflanze. Das Innere bleibt saftig und kann mit Genuss gegessen werden!

Südfrüchte

Bananen, Ananas, Kiwi, Papaya und Mango kommen aus dem Warmen und wollen nicht ins Kalte. Bis auf die Ananas reifen alle nach, sie müssen also nicht vollreif gekauft werden. Allerdings auch nicht (vor allem bei Mango und Papaya) grasgrün. Wie erkennt man nun einen vollreife Ananas? Grüne Blätter, die Frucht gelbgrün, möglichst frische Schnittstelle. Lässt sich nun noch das innere Blatt leicht herausziehen, ist die Ananas reif.

Hier ein künftiges Lieblingsrezept für die Verwertung von zu reifen Bananen: Muffins.

  1. Dazu 250g Mehl, 2 TL Backpulver, ½ TL Natron, Salz und 75 g Schokostreusel vermengen.
  2. In einer zweiten Schüssel 2 Eier verquirlen, mit 100g Zucker, 80g flüssiger Butter, 2 zerdrückten Bananen und 150g Naturjoghurt  vermischen.
  3. Dann den Mehlmix zum Eimix geben und vorsichtig miteinander verrühren.
  4. Ab in die Muffinformen (gefettet oder mit Papierchen ausgelegt) und bei 180° (Umluft 160°) für 25 Minuten in den Backofen.

Melonen

Alle Melonen reifen zuhause noch nach, aber vollreif geerntete schmecken einfach am besten. Bei Honigmelonensorten muss man seine Nase einsetzen, um Reife zu erschnuppern. Bei Wassermelonen hilft der Klopftest: klingt sie hohl, ist sie reif, klingt sie nicht, Finger weg. Auf Nummer sicher geht, wer nur aufgeschnitten kauft. Ist das Fruchtfleisch schön knallrot und der Bereich um die Kerne sieht nicht dunkler aus, dann ist die Melone perfekt. Apropos Kerne: Einfach mitessen, sie sind reich an Vitaminen und Mineralien, liefern beispielweise viel Magnesium, Zink und Eisen. 

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